Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Gegründet 1947 Sa. / So., 21. / 22. Dezember 2024, Nr. 298
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025 Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Aus: Ausgabe vom 31.12.2009, Seite 3 / Schwerpunkt

Hintergrund: Die wichtigsten Aufträge

Über 40 Konzerne haben sich an den beiden Auktionen für irakische Ölfelder beteiligt. Aus Deutschland war nur die BASF-Tochter Wintershall vertreten. Angebote für elf Ölfelder wurden von der irakischen Regierung akzeptiert. Das Gros der Aufträge sicherten sich Staatskonzerne, vor allem aus Asien, vorneweg die China National Petroleum Corpora­tion (­CNPC) und die malaysische Petronas. Führend dabei sind zudem die westeuropäischen Ölmultis British Petroleum (BP) und Royal Dutch Shell sowie die russischen Konzerne Lukoil und Gasprom.

Die größten Aufträge beziehen sich auf folgende Ölfelder:

Rumaila: mit 17,8 Milliarden Barrel nachgewiesenen Reserven das größte irakischen Ölfeld und das sechstgrößte der Welt (ein Barrel hat 159 Liter). Der Auftrag laut Vertrag: Produktionssteigerung von 1,0 auf 2,85 Millionen Barrel pro Tag (b/d). BP ist mit 38 Prozent und CNPC mit 37 Prozent beteiligt. Der Irak ist generell an allen Unternehmen mit rund 25 Prozent beteiligt.

West-Kurna-2: 12,9 Milliarden Barrel; Auftrag: Steigerung von 0 auf 1,8 Millionen b/d; Firmen: Lukoil (Rußland, 64 Prozent) u. Statoil (Norwegen, elf Prozent).

Majnoon: 12,6 Milliarden Barrel; Auftrag: Steigerung von 46000 auf 1,8 Millionen b/d.; Firmen: Royal Dutch Shell (45 Prozent), Petronas (Malaysia, 30 Prozent).


West-Qurna-I: 8,7 Milliarden Barrel; Auftrag: Steigerung von 280000 auf 2,35 Millionen b/d; Firmen: Exxon Mobile (60 Prozent), Royal Dutch Shell (15 Prozent).

Nassirija: 4,4 Milliarden Barrel; Auftrag: Steigerung von 20000 auf 200000 b/d; Firmen: Nippon, Inpex und JGC Corp. (alle Japan).

Halfaya: 4,1 Milliarden Barrel; Steigerung von 3100 auf 535000 b/d; Firmen: CNPC (37,5 Prozent), Total (Frankreich, 19 Prozent) und Petronas (Malaysia, 19 Prozent).

Zubair: 4,0 Milliarden Barrel; Auftrag: Steigerung von 220000 auf 1,1 Millionen b/d; Firmen: ENI (Italien, 30 Prozent), Occidental Petroleum Oil (USA, 23 Prozent) und KoGas (Südkorea, 19 Prozent)

In den hier angeführten Ölfeldern liegen zusammen etwa 67 Milliarden Barrel, das sind knapp 60 Prozent der bekannten Reserven des Irak. Angestrebt wird nun, die gesamte Ölproduktion auf 11,3 Millionen b/d zu steigern. Das entspricht mehr als einem Zehntel dessen, was aktuell weltweit gefördert wird.

(jg)

Ähnliche:

  • Zubair-Ölfeld am 26. Oktober: Irakische Ölarbeiter in einer Raff...
    31.12.2009

    Magere Beute

    Ölmultis steigen in großem Stil in die irakische Förderung ein. US-Konzerne gingen bisher weitgehend leer aus
  • Irakische Ölraffinerie Rumaila. Russische und chinesische Firmen...
    24.12.2009

    Machtzuwachs ohne Krieg

    Vorteil Peking: Bei Vergabe irakischer Ölförderlizenzen spielen Konzerne der NATO-Staaten untergeordnete Rolle. Ähnlich ist die Lage in Afghanistan

Regio:

Mehr aus: Schwerpunkt