Aus: Ausgabe vom 29.01.2010, Seite 13 / Feuilleton
Zum Brechen
Georges Frêche, französischer Regionalpolitiker mit
einem Hang zu rassistischen Ausfällen, hat dem Magazin
L’Express gesagt, der frühere sozialistische
Regierungschef Laurent Fabius habe »keine katholische
Fresse«; es sei deshalb ein »Problem«, ihn zu
wählen. Fabius ist jüdischer Abstammung. Die Chefin der
Sozialistischen Partei (PS), Martine Aubry, erklärte am
Mittwoch abend, sie sei »empört« über die
Äußerung des Lokalpolitikers, der 2007 aus der PS
ausgeschlossen worden war, von dieser aber als Präsident der
südfranzösischen Region Languedoc-Roussillon geduldet
wird. Zu den Regionalwahlen im März hat die PS keine Liste
gegen den Rassisten aufgestellt. Am Dienstag will die
Parteiführung nun entscheiden, ob sie der von der Basis
erhobenen Forderung nachkommt, »endgültig mit
Frêche zu brechen« und kurzfristig doch noch
Gegenkandidaten zu nominieren. Vor seinem Parteiauschluß
hatte der Provinzfürst u.a. den hohen Anteil
dunkelhäutiger Spieler in der französischen
Fußballnationalelf moniert und Angehörige der ehemaligen
algerischen Hilfstruppen im Algerien-Krieg
»Untermenschen« und »Stiefellecker der
Gaullisten« genannt. (AFP/jW)
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