Aus: Ausgabe vom 30.01.2010, Seite 12 / Feuilleton
Egal ist 88
Monatelang schürte Apple die Erwartungen. Am Mittwoch stellte
Steve Jobs dann mit großem Brimborium das iPad vor, einen
Streichelcomputer, der das junge Jahrzehnt technologisch
revolutionieren soll. Einen besonders innovativen Eindruck machte
das Gerät auf die wenigsten. Nun wurde auch noch bekannt,
daß ein zum Verwechseln ähnlicher Computer in China
schon seit knapp sechs Monaten verkauft wird. »Wir verstehen
das nicht«, sagte am Freitag Huang Xiaofang von der
Herstellerfirma Great Loong Brother. »Warum hat Apple das
gleiche gemacht wie wir?« Im September wurde das Gerät
mit dem Namen P88 auf der Funkausstellung in Berlin
präsentiert. Da war es in China bereits auf dem Markt. Es ist
etwas schwerer und dicker als das iPad, hat aber einen
größeren Bildschirm, einen schnelleren Prozessor, mehr
Speicherplatz und im Gegensatz zum iPad auch USB-Anschlüsse.
P88 scheint außerdem der bessere Name zu sein. Zum einen ist
Apples Streichelcomputer sehr gut für Senioren geeignet,
vielleicht nur für diese, P88 könnte als Altersfreigabe
verstanden werden. Zum anderen wies am Freitag in Tokio der
japanische Elektronikkonzern Fujitsu darauf hin, daß er seit
2002 in den USA ein Multimediagerät mit dem Namen iPad
verkauft. Es kommt im Einzelhandel bei der Erstellung von
Inventarlisten zum Einsatz. Im März 2003 hat Fujitsu beim
US-Patentamt ein Antrag auf den Schutz der Namensrechte gestellt;
über den allerdings noch nicht entschieden worden sei.
(AFP/jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
Erfolgsgeschichte
vom 30.01.2010 -
Geschichte von unten
vom 30.01.2010 -
Studien in Scharlachrot
vom 30.01.2010 -
Vorschlag
vom 30.01.2010 -
Nachschlag: Zielperson
vom 30.01.2010