Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2024
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Aus: Ausgabe vom 22.02.2010, Seite 13 / Feuilleton

Ausgewählte Preise

Der Hauptpreis des Wettbewerbs ging an die türkisch-deutsche Koproduktion »Bal« (Honig), in der ein Junge in einem Bergdorf zu sprechen aufhört. Bester Regisseur wurde Roman Polanski; beste Darstellerin Shinobu Terajima, die in »Caterpillar« (Japan, Regie: Koji Wakamatsu) einen Kriegsinvaliden pflegt. Als beste Darsteller wurden ex aequo Grigori Dobrygin und Sergej Puskepalis für »Kakk ya provel etim letom« (Rußland) geehrt – ein Drama, das in einer arktischen Wetterstation spielt.

Die ökumenische Jury der Filmorganisationen der evangelischen und der katholischen Kirchen – Interfilm und Signis – hat ihren Hauptpreis ebenfalls an »Bal« (Honig) vergeben. Nach ihrer Einschätzung steht der Film also entweder »mit dem Evangelium in Einklang« oder ist dazu angetan, »Zuschauer für spirituelle, menschliche und soziale Werte zu sensibilisieren« – so steht es in den Vergaberichtlinien.

Die Jury der Jugendfilmsektion »Generation 14plus« hat »Neukölln Unlimited« (BRD) mit dem Hauptpreis bedacht – »ein Film zum Lachen, Weinen, Jubeln und Protestieren«, heißt es in der Begründung. Die deutsche Kinoauswertung erfolgt ab 8. April.

Der Hauptpreis der Kinderjury (»Generation Kplus«) geht an »Shui Yuet Sun Tau« (Regie: Alex Law, Hongkong 2009), in dem ein Junge mit einem Goldfischglas über dem Kopf durch die Kronkolonie des Jahres 1969 marschiert. Er fühlt sich als Astronaut. Die Begründung der minderjährigen Juroren läßt einen wieder mal hoffen, daß Kinder niemals irgendwo an die Macht kommen: »In diesem Film verbreitet sich durch eine liebevolle Ausstattung, ein dazu passendes Licht und die gefühlvolle Musik eine besondere Atmosphäre.«


Der mit 5000 Euro dotierte Friedensfilmpreis geht an »Son Of Babylon« von Mohamed Al-Daradji (Irak, GB, F, Niederlande, Palästinensische Autonomiegebiete 2009) – ein Film, der mit Laien gedreht wurde, über das Regime Saddam Husseins; nach Angaben der Juroren außerdem »über Schuld, Wahrheit, Reue und Vergebung und über die Stärke der Großmütter, die die ganze Welt in ihren Händen halten«. Das Preisgeld kommt von der Heinrich-Böll-Stiftung.

Den Femina-Film-Preis nahm Reinhild Blasche für das Szenenbild in »Im Schatten« (Regie: Thomas Arslan) entgegen. Die dreiköpfige Jury lobte Blasches »unaufdringliche Perfektion«.

In der Sektion Panorama wurde wie gehabt ein Publikumspreis vergeben. Die meisten von mehr als 22000 abgegebenen Stimmen erhielt »Waste Land« (GB/Brasilien). Ein Dokfilm über Brasilianer, die auf einer riesigen Mülldeponie Porträts aus Abfällen herstellen.

(jW)

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