Aus: Ausgabe vom 06.03.2010, Seite 3 / Schwerpunkt
Hintergrund: Korruption und Unsicherheit
Von Karin Leukefeld
Parlament und Regierung im besetzten Irak werden nach den Wahlen
mit Problemen zu tun haben, die in den vergangenen sieben Jahren
nicht gelöst, sondern eher verschlimmert wurden. Die
Korruption ist omnipräsent, und es fehlt an Sicherheit, ebenso
steht eine Versöhnung zwischen den verschiedenen Gruppen
weiterhin aus. Die Iraker sind es vor allem leid, daß
Religion immer wieder für politische Zwecke instrumentalisiert
wird und fordern eine klare Trennung von Politik und
Religion.
Die Konflikte zwischen Kurden und Arabern haben sich beim Kampf um die Kontrolle des erdölreichen Kirkuk und der umliegenden Region zugespitzt. Auch der Streit zwischen den Kurden und Bagdad um die Verteilung der Ölvorkommen harrt einer Lösung, ein einseitig von den Kurden 2007 erlassenes Öl- und Gasgesetz wird von Bagdad boykottiert, die Exportpipelines bleiben für die Kurden geschlossen.
Sieben Jahre nach der US-Invasion und dem Sturz Saddam Husseins fehlt es an sicherer Versorgung mit sauberem Wasser und Strom. Die umkämpften Städte versinken im Müll, die Straßen sind unbrauchbar, medizinische Versorgung ist mangelhaft. Es herrschen hohe Arbeitslosigkeit und eine Teuerungsrate, die nicht zuletzt durch ungehinderten Import von Lebensmitteln und Verbrauchsgütern aus dem Ausland ansteigt. Auf den Irak kommen immense Umweltprobleme zu. Eine anhaltende Trockenheit in der gesamten Region des Mittleren Ostens sorgt für Wassernot, die Sümpfe in Südirak vertrocknen, weil Euphrat und Tigris immer weniger Wasser führen. Beide Flüsse entspringen in der Türkei, die das Wasser für das Füllen von Staudämmen und landwirtschaftliche Bewässerung zurückhält. Der Einsatz von uran- und phosphorhaltiger Munition durch US- und andere Truppen 1991, 1996, 2003 und bei der Zerstörung von Falludscha 2004 haben Krebserkrankungen und die Geburtenrate mißgebildeter Kinder drastisch ansteigen lassen.
Die Konflikte zwischen Kurden und Arabern haben sich beim Kampf um die Kontrolle des erdölreichen Kirkuk und der umliegenden Region zugespitzt. Auch der Streit zwischen den Kurden und Bagdad um die Verteilung der Ölvorkommen harrt einer Lösung, ein einseitig von den Kurden 2007 erlassenes Öl- und Gasgesetz wird von Bagdad boykottiert, die Exportpipelines bleiben für die Kurden geschlossen.
Sieben Jahre nach der US-Invasion und dem Sturz Saddam Husseins fehlt es an sicherer Versorgung mit sauberem Wasser und Strom. Die umkämpften Städte versinken im Müll, die Straßen sind unbrauchbar, medizinische Versorgung ist mangelhaft. Es herrschen hohe Arbeitslosigkeit und eine Teuerungsrate, die nicht zuletzt durch ungehinderten Import von Lebensmitteln und Verbrauchsgütern aus dem Ausland ansteigt. Auf den Irak kommen immense Umweltprobleme zu. Eine anhaltende Trockenheit in der gesamten Region des Mittleren Ostens sorgt für Wassernot, die Sümpfe in Südirak vertrocknen, weil Euphrat und Tigris immer weniger Wasser führen. Beide Flüsse entspringen in der Türkei, die das Wasser für das Füllen von Staudämmen und landwirtschaftliche Bewässerung zurückhält. Der Einsatz von uran- und phosphorhaltiger Munition durch US- und andere Truppen 1991, 1996, 2003 und bei der Zerstörung von Falludscha 2004 haben Krebserkrankungen und die Geburtenrate mißgebildeter Kinder drastisch ansteigen lassen.
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Kampf um Kirkuk
vom 06.03.2010