Aus: Ausgabe vom 11.03.2010, Seite 7 / Ausland
Korruption läßt Hilfen versickern
New York. Gut die Hälfte der für Somalia bestimmten
Lebensmittelhilfe erreicht nach einem UN-Bericht nicht die
bedürftigen Menschen in Somalia. Sie versickere bei korrupten
Auftragnehmern, islamischen Extremisten und örtlichen
UN-Mitarbeitern, sagte ein UN-Diplomat in New York über den
noch nicht offiziell veröffentlichten Bericht des
UN-Sicherheitsrats. Vor allem der Transport von Gütern werde
von unzähligen Kontrollposten verschiedenster Gruppen von
Milizen, Aufständischen und Banditen erschwert. Fahnder
stünden oft vor der Situation, daß die Leute, gegen die
sie gerade ermittelten, ihnen zugleich Schutz und Sicherheit
böten. Dies begünstige eine »beträchtliche
Umleitung« der von Hilfsorganisationen nach Somalia
gebrachten Lebensmittel in die Lagerhäuser von Kartellen, die
sie illegal verkauften. Die Hälfte der Einwohner des seit 20
Jahren von Krieg und Anarchie heimgesuchten Landes am Horn von
Afrika – rund 3,7 Millionen – sind auf
Lebensmittelhilfe angewiesen.
(apn/jW)
(apn/jW)
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