Aus: Ausgabe vom 17.03.2010, Seite 13 / Feuilleton
Eindeutig
Anläßlich der Leipziger Buchmesse fordert der Verband
deutscher Schriftsteller wichtigtuerisch mehr Beachtung für
den Urheberrechtsschutz, dem Lieblingsthema konservativer Kreise.
»Wenn ein Plagiat als preiswürdig erachtet wird, wenn
geistiger Diebstahl und Verfälschungen als Kunst hingenommen
werden, demonstriert diese Einstellung eine fahrlässige
Akzeptanz von Rechtsverstößen im etablierten
Literaturbetrieb«, heißt es in der am Montag
veröffentlichten »Leipziger Erklärung zum Schutz
geistigen Eigentums«. Das Papier haben unter anderem
Günter Grass, Erich Loest, Friedrich Schorlemmer und Christa
Wolf unterzeichnet. Nicht aber der Kinderstar Helene Hegemann,
dessen gut geschriebener und nur sehr wenig abgeschriebener
Semi-Skandalroman »Axolotl Roadkill« für den
Leipziger Buchpreis nominiert ist. Der Verband deutscher
Schriftsteller fordert alle Beteiligten im Literaturbetrieb auf,
»geistigen Diebstahl eindeutig zu verurteilen«.
(ddp/jW)
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