Aus: Ausgabe vom 24.03.2010, Seite 4 / Inland
CSU-Streit über Gesundheitsreform
Berlin. In der CSU ist neuer Streit über die Gesundheitsreform
aufgeflammt. Laut Informationen der Nachrichtenagentur DAPD
herrscht in der CSU-Landesgruppe im Bundestag große Wut
über den bayerischen Gesundheitsminister Markus Söder
(CSU), der am Montag ohne Rücksprache mit den Abgeordneten ein
eigenes Reformkonzept präsentiert hatte. »Ich habe die
Schnauze voll. Das ist Selbstdarstellung und nicht mehr«,
empörte sich am Montag abend der CSU-Gesundheitsexperte
Wolfgang Zöller, der zugleich Patientenbeauftragter der
Bundesregierung ist, nach Angaben von Teilnehmern. Es sei ein
Affront, ein solches Konzept vorzulegen, wo längst die
Regierungskommission zur Vorbereitung der Gesundheitsreform
eingesetzt sei, die Mitte April wieder tagen werde, hieß es
weiter. Die CSU wolle in Berlin konstruktiv arbeiten, aus
München gebe es immer wieder Störfeuer. Die Landesgruppe
hatte nach eigenen Angaben erst aus der Zeitung von dem
Gesundheitspapier erfahren, das Söder am Montag in
München dem CSU-Präsidium präsentiert hatte. Es
sieht vor, die Beiträge zu den gesetzlichen Krankenkassen in
einen festen Bundesbeitrag und in einen individuellen Beitrag
aufzuteilen. Eine lohnunabhängige Kopfpauschlane ist nicht
vorgesehen. Die Parteispitze gab Söder Rückendeckung
für das Konzept.(apn/jW)
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