Aus: Ausgabe vom 25.03.2010, Seite 16 / Sport
Die Polizei und das Recht
Kopenhagen. Vor zehn Monaten flog die 19jährige Kristina
Vogel, größte Hoffnung des deutschen Bahnradsports, beim
Training durch die Heckscheibe eines Kleinbusses, der ihr die
Vorfahrt genommen hatte. Zwei Tage lang lag sie im Koma, mit
Brüchen an Brustwirbel, Hand, Arm, Kiefer. Sie verlor fast
alle Zähne. Noch immer hat die sechsmalige
Juniorenweltmeisterin aus Erfurt Narben im Gesicht. »Wenn ich
in den Spiegel schaue, erkenne ich mich manchmal nicht«, sagt
sie. »An anderen Tagen fallen mir die Narben kaum mehr
auf.« Bei den Bahnrad-WM, die gestern in Kopenhagen begonnen
haben, wird sie im Sprint und im Teamsprint starten. Im Keirin und
im 500-m-Zeitfahren ist sie Ersatzfahrerin. Nach der WM kommt es
zum Gerichtsverfahren mit dem Unfallverursacher, einem Polizisten.
Ob sie Kontakt zu ihm hatte? Vogel: »Nein. Dabei denkt man
doch eigentlich, daß ein Polizist ein besseres
Rechtsbewußtsein hat.« (sid/jW)
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