Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 12.04.2010, Seite 13 / Feuilleton

Dreimal Zoff und ein Todesfall

Drei Wochen nach dem Tod von Wolfgang Wagner nahmen gestern Weggefährten, Freunde und viel Prominenz Abschied vom langjährigen Leiter der Bayreuther Festspiele. Zur offiziellen Trauerfeier im Festspielhaus auf dem Grünen Hügel wurden über 1000 Gäste erwartet, darunter Bundeskanzlerin Merkel, die oft die Festspiele besucht hat. Wagner wurde bereits im engsten Familienkreis beigesetzt. Der Sprecher der Bayreuther Festspiele, Peter Emmerich, hat die öffentliche Kritik an der Sitzordnung bei der Trauerfeier für Wolfgang Wagner durch Familienmitglieder als »eine unwürdige Geschichte« bezeichnet. Die Festspielleitung bedauere sehr, daß die Gedenkfeier an diesem Sonntag »instrumentalisiert« werde, um einen Konflikt innerfamiliärer Art in der Öffentlichkeit auszutragen.

Am Freitag hatte Nike Wagner, die Nichte von Wolfgang Wagner, gemeinsam mit ihren Geschwistern Iris, Wolf Siegfried und Daphne sowie ihrem Vetter Gottfried Wagner eine Erklärung verbreitet, in der sie die Sitzordnung bei der Trauerfeier angeprangert hatten. »Um nicht das Bild von Zerrissenheit in die Öffentlichkeit zu tragen«, würden sie daher nicht an dem Festakt teilnehmen, kündigten sie an. Emmerich sagte, für die Familienmitglieder seien Plätze in der Mittelloge reserviert worden. »Das sind sehr prominente Plätze. Das paßte aber nicht, denn sie wollten in unmittelbarer Nähe der beiden Festspielleiterinnen sitzen«, sagte er. Dafür hätten sich Eva Wagner-Pasquier und Katharina Wagner, die Töchter des Verstorbenen, aber nicht erwärmen können. »Die beiden halten nicht allzuviel davon, nach außen hin etwas zu demonstrieren, was der Wirklichkeit nur wenig oder nicht entspricht«, sagte er. Behauptungen, daß Gottfried Wagner nicht eingeladen worden sei, entsprächen nicht der Wahrheit, fügte er hinzu. »Sondern es ist so, daß er schriftlich abgesagt hat.« (ddp/jW)

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