Aus: Ausgabe vom 12.05.2010, Seite 15 / Antifaschismus
Eklat bei Gedenken an Naziopfer
Torgau. Die Linkspartei in Sachsen fordert eine Umgestaltung des
Gedenkortes Fort Zinna in Torgau. »Trotz heftiger Kritik der
Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz haben
Staatsregierung und Stiftung Sächsische Gedenkstätten am
Sonntag die Gedenkstätte eröffnet«, monierte der
kulturpolitische Sprecher der Fraktion im Sächsischen Landtag,
Volker Külow. Der Protest der Verfolgten richte sich zu Recht
gegen die gleichzeitige Erinnerung an die Verbrechen des deutschen
Faschismus und an das Unrecht aus späterer Zeit und damit
gegen deren faktische Gleichsetzung. Unter den Inhaftierten in den
sowjetischen Speziallagern haben sich unbestritten auch schwer
belastete Nazis oder Amtsträger aus der Nazizeit befunden,
erklärte Külow.
Die Eröffnung war am Sonntag vom Protest überschattet worden. »Wir werden die Gedenkstätte nicht mittragen«, sagte Ludwig Baumann, Chef der Bundesvereinigung Opfer der Wehrmachtsjustiz, bei der Einweihung. Auf den Informationstafeln sei nicht deutlich genug erwähnt, daß in den Speziallagern auch Verantwortliche für die Verfolgung von Kriegsdienstverweigerern und Deserteuren gesessen hätten, sagte Baumann. (ddp/jW)
Die Eröffnung war am Sonntag vom Protest überschattet worden. »Wir werden die Gedenkstätte nicht mittragen«, sagte Ludwig Baumann, Chef der Bundesvereinigung Opfer der Wehrmachtsjustiz, bei der Einweihung. Auf den Informationstafeln sei nicht deutlich genug erwähnt, daß in den Speziallagern auch Verantwortliche für die Verfolgung von Kriegsdienstverweigerern und Deserteuren gesessen hätten, sagte Baumann. (ddp/jW)
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