Aus: Ausgabe vom 08.06.2010, Seite 15 / Betrieb & Gewerkschaft
Gesundheitsschutz
Trotz der Krise bleibt die Arbeitsqualität für
Beschäftigte ein zentrales Thema. Davon zeigt sich Klaus
Pickshaus, Leiter des Bereichs Gesundheitsschutz beim Vorstand der
IG Metall, im Interview mit der Zeitschrift Mitbestimmung
überzeugt. Zunehmende Gesundheitsbelastungen seien dabei auch
eine Folge neuer Managementstrategien: »Unter dem Druck
finanzmarktgesteuerter Modelle werden unrealistisch hohe
Zielvorgaben an die Beschäftigten weitergegeben, die zu einer
chronischen Überforderung führen«, erklärt
Pickshaus. Das trifft nicht nur bestimmte Angestelltengruppen:
Über alle Beschäftigungssegmente hinweg sei so etwas wie
eine »radikalisierte Vernutzung der Arbeitskraft«
festzustellen.
Wichtig ist für den IG-Metall-Funktionär, die gegenüber Gesundheitsthemen trotz der Krise hohe Sensibilität von Beschäftigten für gewerkschaftlichen Initiativen zu nutzen. Die massenhafte Erfahrung mit Kurzarbeit könne dabei auch positive Effekte haben: »Einerseits führt diese zu schmerzhaften Einkommenseinbußen, andererseits sehen manche einen Zeitgewinn und damit mehr Lebensqualität im Vergleich zum häufigen Arbeiten ohne Ende vor der Krise. Wichtig wäre es, daß es uns als Gewerkschaften gelingt, diese Erfahrungen aufzugreifen und als Gesichtspunkte für eine neue Arbeitszeitdebatte zu nutzen.«
(jW)
Wichtig ist für den IG-Metall-Funktionär, die gegenüber Gesundheitsthemen trotz der Krise hohe Sensibilität von Beschäftigten für gewerkschaftlichen Initiativen zu nutzen. Die massenhafte Erfahrung mit Kurzarbeit könne dabei auch positive Effekte haben: »Einerseits führt diese zu schmerzhaften Einkommenseinbußen, andererseits sehen manche einen Zeitgewinn und damit mehr Lebensqualität im Vergleich zum häufigen Arbeiten ohne Ende vor der Krise. Wichtig wäre es, daß es uns als Gewerkschaften gelingt, diese Erfahrungen aufzugreifen und als Gesichtspunkte für eine neue Arbeitszeitdebatte zu nutzen.«
(jW)
Mitbestimmung, Magazin der Hans-Böckler-Stiftung. Nr.5/2010, 70 Seiten, Jahresabo: 50 Euro
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