Aus: Ausgabe vom 01.07.2010, Seite 13 / Feuilleton
Urkino
In der Jungsteinzeit gab es eine Art primitives Kino. Das fanden
österreichische und britische Archäologen heraus, als sie
drei- bis sechstausend Jahre alte Höhlenzeichnungen in der
Region Valcamonica in der norditalienischen Lombardei untersuchten.
Wie die Wissenschaftler am Dienstag mitteilten, reihen sich die
Felsgravuren wie eine Animation aneinander. Mit Hilfe moderner
Computertechnologie sollen die prähistorischen Bildsequenzen
nun zum Laufen gebracht werden. »Diese Felszeichnungen sind
keine statischen Momentaufnahmen, sondern Bilder, die Geschichten
im Kopf der Betrachter entstehen ließen – ganz wie im
Kino«, erklärte Frederick Baker vom Museum für
Archäologie und Anthropologie der britischen Universität
Cambridge, die das Projekt zusammen mit der österreichischen
Fachhochschule St. Pölten und der Bauhaus-Universität
Weimar betreut. Die Forscher fanden heraus, daß die
urzeitlichen Künstler für ihre erzählende Malerei
besondere Orte auswählten, die oft einen spektakulären
Blick auf die umliegende Tallandschaft und ein besonderes Echo
boten. (AFP/jW)
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