Aus: Ausgabe vom 01.07.2010, Seite 13 / Feuilleton
Urrockfoto
Magische Momente: Mick Jagger, der wie eine Art Rock-Messias die
Arme nach oben gestreckt, die Handflächen zusammengelegt hat
und wirkt, als segne er die Konzertbesucher. Oder REM-Frontmann
Michael Stipe, der vor seinem Publikum kniet, als wollte er mit ihm
verschmelzen. Oder Kiss-Sänger Gene Simmons, der im schwarzen
Glitter-Look und mit schwarz-weißer Gesichtsbemalung einem
Außerirdischen gleicht, als er aus einem Greyhound-Bus
steigt. Wie sehr die Fotografie die öffentliche Wahrnehmung
von Rock und Pop geprägt hat und wie stark Rock und Pop
zugleich eine eigene Bildkultur geschaffen haben, das zeigt ab
Freitag eine neue Ausstellung im Essener Folkwang Museum. Unter dem
Titel »A Star is Born. Fotografie und Rock seit Elvis«
sind bis 10. Oktober rund 300 Exponate aus 50 Jahren Rock- und
Popgeschichte zu sehen – darunter viele Starfotografien und
Konzertaufnahmen berühmter Fotografen wie Annie Leibowitz,
Lynn Goldsmith, Astrid Kirchherr oder Jim Rakete. Die Fotografien,
Platten- und Zeitschriftencover stammen von den Anfängen des
Rock in den 1950er Jahren mit Elvis Presley und Chuck Berry bis hin
zu Coldplay, Franz Ferdinand und den Arctic Monkeys.
Inzwischen vermarkten sich junge Musiker im Internet mit Amateurfilmen und -bildern selbst und bieten ihr Musik erst gar nicht mehr auf CD an. Damit, so sieht es Kuratorin Ute Eskildsen, sei der vorläufige Schlußpunkt der Symbiose von Rock und Fotografie erreicht: »Man spürt, daß eine Ära zu Ende geht.« (ddp/jW)
Inzwischen vermarkten sich junge Musiker im Internet mit Amateurfilmen und -bildern selbst und bieten ihr Musik erst gar nicht mehr auf CD an. Damit, so sieht es Kuratorin Ute Eskildsen, sei der vorläufige Schlußpunkt der Symbiose von Rock und Fotografie erreicht: »Man spürt, daß eine Ära zu Ende geht.« (ddp/jW)
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