Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 01.07.2010, Seite 5 / Inland

Demjanjuk log unter Eid

München. Im Prozeß gegen den mutmaßlichen Naziverbrecher John Demjanjuk hat ein ehemaliger Anwalt des US-amerikanischen Office of Special Investigations (OSI) die Glaubwürdigkeit des Angeklagten in Frage gestellt. Norman Moscowitz, der an den Vernehmungen Demjanjuks im Rahmen eines ersten Ausbürgerungsverfahrens aus den USA im März 1981 teilgenommen hatte, sagte am Mittwoch vor dem Landgericht München, Demjanjuk habe in dem damaligen Verhör zugegeben, daß er bei vorangegangenen Befragungen unter Eid gelogen habe.

Der Angeklagte habe während seines Einbürgerungsverfahrens in die USA Ende der 40er Jahre falsche Auskünfte zu seinen Aufenthaltsorten und Tätigkeiten während des Krieges gegeben. »Er hatte damals angegeben, er sei Bauer in Sobibór gewesen, nun gab er zu, daß das nicht stimmte«, sagte Moscowitz. Die Staatsanwaltschaft wirft dem heute 90jährigen Demjanjuk Beihilfe zum Mord in 27900 Fällen vor. (ddp/jW)