Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 16.08.2010, Seite 13 / Feuilleton

Alter vor Schönheit

Nobelpreisträger Günter Grass will nicht, daß seine Bücher auf Computern gelesen werden. Er habe mit seinem Verleger abgesprochen, das keines seiner Bücher für Lesegeräte wie das iPad freigegeben werde, »bevor ein die Autoren schützendes Gesetz wirksam wird«, sagte der 82jährige dem Spiegel. Er könne all seinen Kollegen Autoren nur raten, in dieser Beziehung ebenso viel Selbstbewußtsein zu entwickeln. Auf die jüngeren Adressaten gibt der Greis dabei allgemein nicht viel. Sie sind ihm zu unpolitisch. »Sie sollten nicht die Fehler der Weimarer Republik wiederholen und sich in privater Distanz halten«, sagte Grass. Über Fehler in der Weimarer Republik und danach hätte das Schnurrbartmonster den jungen Leuten einiges zu erzählen. 2006 war Grass eingefallen, daß er als Jugendlicher zur Waffen-SS gehörte. Leider hört ihm kaum einer unter 50 zu. Vielleicht liegt das auch an seinem anachronistischen Verhältnis zum E-Book: »Die Massenproduktion wird sich reduzieren, und das Buch wird wieder das Ansehen eines aufbewahrenswerten, vererbbaren Gegenstandes erlangen.« (AFP/ddp/jW)

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