Aus: Ausgabe vom 16.08.2010, Seite 2 / Inland
Erneut Zweifel an Kelly-Freitod
London. Sieben Jahre nach der Affäre um den Freitod des
britischen Waffenexperten David Kelly haben prominente Experten
erneut Zweifel an der Selbstmordtheorie geäußert und
eine Untersuchung der Todesumstände gefordert. In einem
offenen Brief an die britische Zeitung The Times erklärten sie
am Freitag, nach den veröffentlichten Beweisen sei die
offizielle Todesursache Verbluten »sehr
unwahrscheinlich«. Kelly war kurz nach dem US-geführten
Einmarsch in den Irak im Jahr 2003 vom britischen
Verteidigungsministerium als Hauptinformant für einen
BBC-Bericht enttarnt worden, im dem der damaligen Regierung von
Tony Blair eine Aufbauschung der Geheimdienstinformationen zum
irakischen Waffenarsenal vorgeworfen worden war. Im Juli 2003 wurde
Kelly mit verletzten Pulsadern nahe seinem Haus in der Grafschaft
Oxford tot aufgefunden. Juristische Ermittlungen in dem Fall waren
von Justizminister Charles Falconer gestoppt worden.
(AFP/jW)
(AFP/jW)
Leserbriefe zu diesem Artikel:
- Reinhard Lauterbach: mißverständnis Wahrscheinlich ist dem Redakteur derselbe Schnellschuß durch den Kopf gegangen wie mir - man denkt bei Kelly-Freitod vermutlich eher an Petra Kelly als an den tatsächlich gemeinten Briten, der vermutl...
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