Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 06.09.2010, Seite 13 / Feuilleton

Frauen und Technik (1)

Die wenig innovative Dramaturgie deutscher TV-Serien hält nach Ansicht der Berliner Medienwissenschaftlerin Marion Esch viele junge Frauen davon ab, sich für technische Berufe zu interessieren. Weil angeblich zwei Drittel der Zuschauerinnen aber ihre Lieblingsserien als interessante Quelle für Informationen – auch zur Berufswahl– ansehen, sei dies »ein Problem für den Wirtschaftsstandort Deutschland«, sagte Esch der Nachrichtenagentur ddp. Heute holt die Wissenschaftlerin von der Technischen Universität Berlin darum internationale Serien-Macher in die Hauptstadt, um mit ihnen die ihrer Ansicht nach viel zu kleine Rolle von Technik und Naturwissenschaft in ihren Formaten zu diskutieren – im Rahmen der Internationalen Funkausstellung. Produzenten und Autoren aus Deutschland könnten sich bei der Konferenz anhören, was ihre Kollegen aus den USA besser machen. »Daß Technik und Naturwissenschaften nicht darstellbar sind, kann nicht sein«, sagt Esch. Denn die Amerikaner machten vor, wie es geht. So hätten die Autoren der Kriminalserie »CSI« echten Kriminaltechnikern über die Schulter geschaut, und Ergebnisse der Beobachtungen fänden sich direkt auf dem Bildschirm wieder. Parallel zum Interesse an diesen Serien sei auch bei Frauen das Interesse an den dargestellten Berufen gestiegen, etwa in der Forensik. Um solche Recherchen auch in Deutschland zu etablieren, müßten vor allem die Sender aktiv werden. Die Autoren seien von sich aus kaum bereit, technisches Wissen zu erlernen. »Die meisten Filmschaffenden können sich gar kein Bild machen, denn sie haben selbst fast alle Germanistik oder Kulturwissenschaften studiert«, fand Esch in einer Studie heraus. (ddp/jW)

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