Aus: Ausgabe vom 10.09.2010, Seite 5 / Inland
Bewegung im Fall Faber
München. In den Fall des seit Jahrzehnten unbehelligt in
Bayern lebenden verurteilten Nazikriegsverbrechers Klaas Carel
Faber kommt nun offenbar doch Bewegung. Bundesjustizministerin
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) sagte der
Süddeutschen Zeitung vom Donnerstag, sie habe am Dienstag mit
dem niederländischen Justizminister Ernst Hirsch Ballin
über den Fall des 88jährigen gesprochen und sei dabei auf
offene Ohren gestoßen. Sie freue sich, »daß mein
niederländischer Amtskollege große Bereitschaft gezeigt
hat« mit einem neuen Ersuchen das Urteil gegen Faber
»in Deutschland zur Vollstreckung zu bringen«, sagte
Leutheusser-Schnarrenberger. Die niederländische Justiz hatte
den ehemaligen SS-Mann nach dem Krieg wegen der Ermordung von 22
Juden zum Tode verurteilt, das Urteil wurde aber in eine
lebenslange Haftstrafe umgewandelt. Im Jahr 1952 brach er aus dem
Gefängnis aus und floh nach Deutschland. Die Niederlande
bemühten sich mehrfach um eine Auslieferung. Da der
Niederländer Faber als Mitglied der SS die deutsche
Staatsbürgerschaft erhalten hatte, lehnte die BRD-Justiz dies
immer wieder ab.
(AFP/jW)
(AFP/jW)
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