Aus: Ausgabe vom 13.09.2010, Seite 3 / Schwerpunkt
Hintergrund: Bahn-Projekt »Stuttgart 21«
November 1995: Deutsche Bahn, Bund, Land und Stadt unterzeichnen
eine Rahmenvereinbarung, in der die Finanzierung des auf fünf
Milliarden D-Mark veranschlagten Projekts »Stuttgart
21« festgelegt wird. Dabei soll der Stuttgarter Hauptbahnhof
vom Kopf- zum unterirdischen Durchgangsbahnhof umgebaut und die
Strecke Wendlingen-Ulm zu einer Hochgeschwindigkeitstrasse
ausgebaut werden.
Februar 2005: Das Eisenbahn-Bundesamt erteilt die Baugenehmigung.
April 2006: Das oberste Verwaltungsgericht Baden-Württembergs weist drei Klagen gegen das Vorhaben ab.
Dezember 2007: Der Stuttgarter Gemeinderat lehnt einen Bürgerentscheid über das Milliardenprojekt mit großer Mehrheit ab.
August 2008: Die Landesregierung muß Mehrkosten einräumen. Das Vorhaben soll statt den geplanten 2,8 Milliarden, 3,076 Milliarden Euro kosten.
November 2008: Der Bundesrechnungshof prophezeit Mehrkosten von über zwei Milliarden Euro. Der Bundestag macht mit der Verabschiedung des Haushaltes den Weg frei.
April 2009: Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD), Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) und Bahn-Vorstand Stefan Garber unterzeichnen die Finanzierungsvereinbarung.
Juli 2009: Das Verwaltungsgericht Stuttgart urteilt, daß der Gemeinderat den Bürgerentscheid 2007 zu Recht abgelehnt hat.
November 2009: Bahn-Chef Rüdiger Grube räumt ein, daß das Projekt 4,1 Milliarden Euro und nicht 3,076 Milliarden Euro kosten wird.
Februar 2010: Beginn der Bauarbeiten
Juli 2010: Bahnchef Grube gibt eine weitere Kostensteigerung bekannt. Die Schnellbahntrasse nach Ulm verteuert sich um 865 Millionen Euro auf 2,9 Milliarden Euro.
7. August: Mehr als 10000 Menschen demonstrieren und fordern einen Baustopp.
11. August: Ein Gutachten für das Umweltbundesamt errechnet Kosten von bis zu elf Milliarden Euro.
13. August: Der Abriß der Fassade des Nordflügels beginnt. Am Abend bilden 20000 Menschen eine Kette um Teile des Gebäudes und fordern einen Baustopp.
25. August: Aktivisten besetzen das Dach für 22 Stunden und stoppen die Baggerarbeiten. Ein Spezialkommando der Polizei beendet die Aktion.
30. August: Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) lädt die Protestierer zu einem runden Tisch
6. September: Das Aktionsbündnis sagt seine Teilnahme ab
8. September: Nach einem von den Grünen in Auftrag gegebenen Gutachten könnte »Stuttgart 21« bis zu 18,7 Milliarden Euro kosten (jW)
Februar 2005: Das Eisenbahn-Bundesamt erteilt die Baugenehmigung.
April 2006: Das oberste Verwaltungsgericht Baden-Württembergs weist drei Klagen gegen das Vorhaben ab.
Dezember 2007: Der Stuttgarter Gemeinderat lehnt einen Bürgerentscheid über das Milliardenprojekt mit großer Mehrheit ab.
August 2008: Die Landesregierung muß Mehrkosten einräumen. Das Vorhaben soll statt den geplanten 2,8 Milliarden, 3,076 Milliarden Euro kosten.
November 2008: Der Bundesrechnungshof prophezeit Mehrkosten von über zwei Milliarden Euro. Der Bundestag macht mit der Verabschiedung des Haushaltes den Weg frei.
April 2009: Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD), Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) und Bahn-Vorstand Stefan Garber unterzeichnen die Finanzierungsvereinbarung.
Juli 2009: Das Verwaltungsgericht Stuttgart urteilt, daß der Gemeinderat den Bürgerentscheid 2007 zu Recht abgelehnt hat.
November 2009: Bahn-Chef Rüdiger Grube räumt ein, daß das Projekt 4,1 Milliarden Euro und nicht 3,076 Milliarden Euro kosten wird.
Februar 2010: Beginn der Bauarbeiten
Juli 2010: Bahnchef Grube gibt eine weitere Kostensteigerung bekannt. Die Schnellbahntrasse nach Ulm verteuert sich um 865 Millionen Euro auf 2,9 Milliarden Euro.
7. August: Mehr als 10000 Menschen demonstrieren und fordern einen Baustopp.
11. August: Ein Gutachten für das Umweltbundesamt errechnet Kosten von bis zu elf Milliarden Euro.
13. August: Der Abriß der Fassade des Nordflügels beginnt. Am Abend bilden 20000 Menschen eine Kette um Teile des Gebäudes und fordern einen Baustopp.
25. August: Aktivisten besetzen das Dach für 22 Stunden und stoppen die Baggerarbeiten. Ein Spezialkommando der Polizei beendet die Aktion.
30. August: Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) lädt die Protestierer zu einem runden Tisch
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