Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Gegründet 1947 Montag, 23. Dezember 2024, Nr. 299
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
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Aus: Ausgabe vom 23.10.2010, Seite 16 / Aktion

Spenden und Vorschläge

Leserinnen und Leser diskutieren über die finanzielle Absicherung der jungen Welt – und handeln
Es gibt viele Möglichkeiten, die junge Welt zu
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Es gibt viele Möglichkeiten, die junge Welt zu unterstützen (Einsatz im März in Duisburg)
In der vergangenen Wochenendausgabe der jungen Welt haben wir an dieser Stelle ausführlich unsere Technik- und Finanzprobleme dargestellt. Kurzfristig sind Veränderungen in Hard- und Software der Redaktionstechnik notwendig geworden, die wiederum zu Kompatibilitätsproblemen mit der vorhandenen Struktur führten. Hinzu kommen Veränderungen im Bereich der Nachrichtenagenturen, die diverse Anpassungen notwendig machen. Neben der besonderen Finanzknappheit der jungen Welt vor allem im letzten Quartal eines jeden Jahres müssen wir kurzfristig zusätzlich 35000 Euro aufbringen, damit die Grundlagen der täglichen Zeitungsproduktion gesichert werden können.

Weil unser Verlag oder die Genossenschaft weder Immobilien noch andere Sicherheiten vorweisen können, bekommen wir von keiner Bank einen Kredit. Und weil die Genossenschaftskassen auch nicht mehr randvoll sind, haben wir unsere Leserinnen und Leser um Spenden für unseren Technikfonds gebeten. Die Resonanz hat uns überwältigt: Bis Donnerstag haben sich 172 Leserinnen und Leser bei uns gemeldet und 19672 Euro gespendet. Die meisten davon im Bereich von fünf bis 100 Euro, es gab aber auch größere Spenden. Es wurden auch andere Möglichkeiten genutzt, unsere finanzielle Lage zu verbessern. So wurden Leser durch den Beitrag angeregt, unserer Genossenschaft LPG junge Welt eG beizutreten. Und aktive Genossenschaftsmitglieder haben zusätzliche Anteile gezeichnet, Abonnenten sind vom Sozial- auf das Normal- oder vom Normal auf das Soliabo umgestiegen. Auch das sind wichtige Beiträge, um zu einer stabilen ökonomischen Grundlage zu kommen.

Unser Leser Peter Maßen aus Frankfurt/Main will uns zum Beispiel 100 Euro auf das Spendenkonto überweisen, will sein Printabo gleich für ein ganzes Jahr bezahlen, bestellt zusätzlich ein Internetabo und übernimmt einen weiteren Genossenschaftsanteil, wenn auch das für den Technikfonds nutzt. Das tut es, denn in der Regel finanzieren wir unsere Technikinvestitionen über Kredite der Genossenschaft. Nun ist es natürlich so, daß viele Leser nicht die finanzielle Möglichkeit haben, gleich an mehreren Stellen zu helfen. Unserem Internetleser Christian Graf aus Wolkersdorf ist klar, daß er die junge Welt auch finanziell unterstützen sollte, wenn er sie weiter nutzen will. Würden wir eine Bezahlung über Pay­Pal ermöglichen, würde er »jW gerne abonnieren, denn ich finde Euch einfach Spitze! Information pur und ungeschminkte Wahrheit, treffende Analysen, die die Dinge beim Namen nennen, und fachlich fundierte Statements zu vielen Dingen, die die anderen nicht einmal erwähnen! Sie rufen gerade zu Spenden auf. Das kann ich nicht, mein Abo wäre ein Sozialabo, aber gewiss auch eine Hilfe, denke ich.« Tatsächlich verhält es sich so, daß möglichst alle, die die junge Welt nutzen, auch ein Abonnement abschließen sollten, ob im Netz, ob für die Printausgabe oder beides. Nur wenn das in ausreichendem Maße geschieht, können wir die Zeitung weiterentwickeln und Rücklagen für unvorhergesehene Kosten bilden. Dazu müssen wir weitere Abonnements gewinnen.

Ein anderer Weg wäre, den Abonnementpreis schon heute entsprechend aller anfallenden Kosten, also auch kalkulatorischer Kosten für Rücklagen, zu gestalten. Unser Leser Sebastian Texter schlägt vor, unsere Leserinnen und Leser zu befragen, wer bereit wäre, freiwillig einen höheren, kostendeckenden Beitrag zu bezahlen. Er selbst wäre bereit, 50 Euro im Monat zu überweisen. Zunächst gibt es ja schon heute die Möglichkeit, statt des Normalabonnements den Solipreis für das Print- wie das Internetabo zu bezahlen. Ein Umstieg ist jederzeit möglich. Selbstverständlich kann auch heute schon freiwillig ein höherer Abobetrag als der vorgeschlagene Solibeitrag bezahlt werden. Aber wir werden diese Anregung prüfen. Auch die unseres Lesers Albrecht Elsässer aus Castrop-Rauxel. Er schlägt vor, daß es künftig neben der Spendenmöglichkeit eine steuerlich absetzbare Kommandit­einlage für den Verlag der jungen Welt geben sollte. Problematischer ist die Idee von Steffen Hackenschmidt, von jedem Leser einmalig fünf Euro einzuziehen. Die Einzugsberechtigung haben wir nur für den Abonnementspreis erhalten – und daran müssen und wollen wir uns streng halten.

Es gibt weitere Ideen und Vorschläge, wie die finanzielle Ausstattung der jungen Welt verbessert werden kann. Sie brauchen allerdings fast alle Zeit für die Umsetzung. Im Moment bitten wir deshalb vor allem um Spenden. Hilfreich sind auch Genossenschaftsanteile, Abonnements und ein Umstieg auf eine höhere Abopreisklasse. Alles Dinge, die man sofort erledigen kann und für die wir auch künftig werben werden. Die Spendenaktion allerdings endet am kommenden Samstag, dann werden wir an dieser Stelle das Ergebnis bekanntgeben.

Wir möchten uns schon heute für die überwältigende Solidarität und Zustimmung bedanken, die wir in diesen Tagen durch unsere Leserinnen und Leser erfahren dürfen!

Verlag, Redaktion, Genossenschaft

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!