Aus: Ausgabe vom 28.10.2010, Seite 15 / Natur & Wissenschaft
Ertrag der Ostseefische
Die Deutsche Umwelthilfe (DHU) hat Agrarministerin Ilse Aigner
(CSU) aufgefordert, sich bei der Festlegung der Fangmengen für
die Ostsee-Fischbestände nach wissenschaftlichen Empfehlungen
zu richten. Aigner soll beim Fischereirat der EU-Minister am
Dienstag in Brüssel die Vorschläge von
EU-Fischereikommissarin Maria Damanaki unterstützen.
»Diese Vorschläge sind die Grundlage für eine
längst überfällige nachhaltige
Fischereipolitik«, sagte DUH-Bundesgeschäftsführer
Rainer Baake. Damanakis Vorschläge folgen den Empfehlungen des
Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES). Je nach
Gebiet sollen bis zu 30 Prozent weniger Hering gefischt werden. Die
Fangquoten für Sprotte und Lachs sollen deutlich gesenkt, die
für Dorsch (Ostsee-Kabeljau) um höchstens 15 Prozent
erhöht werden. Die Kommissarin verfolgt mittelfristig ein
Ziel, auf das sich die EU-Staaten beim Weltgipfel 2002 in
Johannesburg geeinigt haben: Bis 2015 sollen die Fischbestände
soweit aufgepäppelt sein, daß sie mit dem
höchstmöglichen Dauerertrag, dem »Maximum
Sustainable Yield«, kurz MSY, bewirtschaftet werden
können. Nach Angaben der DHU sind »die meisten
Bestände noch weit davon entfernt«. In den vergangenen
Jahren beschloß der Fischereirat der Minister
regelmäßig Fangmengen, die weit über
wissenschaftlichen Empfehlungen lagen. Für 2010 betrug die
Differenz 34 Prozent.
(ots/jW)
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