Aus: Ausgabe vom 04.11.2010, Seite 15 / Natur & Wissenschaft
Milchstraße hat großen Appetit
Radioastronomen der Universität Bonn haben das Wasserstoffgas
in der Milchstraße kartiert – auf Grundlage von
Himmelsbeobachtungen, die sie gemeinsam mit australischen Kollegen
auf der Südhalbkugel der Erde getätigt haben. Diese
trotzdem »Bonner Durchmusterung« genannte Studie
präzisiert die Daten einer ähnlichen Untersuchung, die
dieselben Forscher 2005 vorgelegt hatten. Die jetzt vorgelegten
Messungen übertreffen die vorherigen Ergebnisse erheblich an
Empfindlichkeit und Detailreichtum. Die Studie ist in der
Fachzeitschrift Astronomy and Astrophysics erschienen und
verspricht reichen wissenschaftlichen Ertrag: So sind die
Wissenschaftler bei ihren Analysen bereits auf einige interessante
Fakten gestoßen. Demnach ist unsere Heimatgalaxie mit ihren
mehreren hundert Milliarden Sternen in eine Scheibe aus Gas
eingebettet, die einen Durchmesser von 200000 Lichtjahren habe und
damit erheblich größer als die Milchstraße sei.
Diese Scheibe sei ihrerseits von gasförmiger Materie aus den
Anfängen des Universums umgeben. Die Milchstraße
verleibt sich diese Urmaterie nach und nach ein.
(ots/jW)
(ots/jW)
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