Nazi-Treffen im sächsischen Altenberg
Eine offenbar rechtsextremistische Gruppierung hat in Altenberg an der sächsisch-böhmischen Grenze am Wochenende ein Treffen geplant. Nach Darstellung von Bündnis 90/Die Grünen handelt es sich um eine traditionelle Versammlung von Alt- und Neonazis aus Deutschland und Österreich. Die sogenannte »21. Gästewoche der Deutschen Kulturgemeinschaft Österreich« (DKG) soll am Sonnabend beginnen und bis zum 6. September dauern, bestätigte das Innenministerium in Dresden auf ddpADN-Anfrage.
Das Innenministerium sowie der Bürgermeister von Altenberg, Thomas Kirsten, wiesen darauf hin, daß es keine rechtliche Handhabe gegen die Versammlung gebe. Ministeriumssprecher Olaf Mager sagte, bei diesen Treffen habe es in der Vergangenheit »keine besonderen Vorkommnisse« gegeben. Da es sich außerdem um eine geschlossene Versammlung handele, werde dies als »nicht so dramatisch« angesehen. Bürgermeister Kirsten betonte, die öffentliche Sicherheit sei nicht beeinträchtigt. Es seien weder öffentliche Versammlungen noch Demonstrationen geplant. Ein Verbot komme somit nicht in Betracht.
Nach Darstellung der Grünen umfaßte 1995 die Gästeliste des DKG-Treffens in Altenberg das »Who is who« der deutschen und österreichischen Alt- und Neonazi-Szene. Auch in den Berichten des Verfassungsschutzes werde regelmäßig auf das traditionelle Treffen in Altenberg hingewiesen. An dem Treffen beteiligt ist offenbar auch eine Teilorganisation der DKG, der rechtsgerichtete »Freundeskreis Ulrich von Hutten«.
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