Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 11.11.2010, Seite 15 / Natur & Wissenschaft

Die oder wir

In der Republik Kongo bedroht ein Umweltschutzgesetz die Bewohner des Conkouati-Douli-Nationalparks. »Inzwischen schäme ich mich dafür, die Papiere für die Gründung des Parks unterschrieben zu haben«, sagt Mpaka-Mbouiti, Vorsteher der im Park befindlichen Ortschaft Loussala. »Konnte ich wissen, daß wir mitten im Wald verhungern müssen?« Der 500000-Hektar-Park ist ein Rückzugsgebiet für Schimpansen, Gorillas und Waldelefanten. 2008 beschloß die Regierung ein neues Gesetz zur Verwaltung der Nationalparks des Landes. In Kernschutzgebieten sind Fischfang, Landwirtschaft und Jagd seitdem verboten. »Wir haben keine Ahnung, wo sich die Gebiete befinden, die wir bewirtschaften dürfen«, meint Mpaka-Mbouiti. »Tiere sind offenbar wichtiger als Menschen«, folgert Celestin Mavoungo aus dem Dorf Ngoumbi, das sich ebenfalls innerhalb des Parks befindet. »Wir haben keinerlei Rechte.« Die Regierung hat Fehler im Umgang mit den etwa 3000 Waldbewohnern eingeräumt. Man habe es versäumt, deren Meinung einzuholen, sagt Joseph Moumbouilou vom Ministerium für nachhaltige Entwicklung. »Die Regierung wird sich ihrer Verantwortung stellen. Sie ist bereit, die Nutzungsrechte der Waldgemeinden in Erwägung zu ziehen.«

(IPS/jW)

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