Aus: Ausgabe vom 18.11.2010, Seite 15 / Natur & Wissenschaft
Die Nazis der DFG
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ist Europas
größte Institution zur Wissenschaftsförderung. In
einer Reihe zu ihrer Geschichte ist nun ein neuer Band über
die Jahre 1920 bis 1970 erschienen. Der federführend
beteiligte Historiker Rüdiger vom Bruch äußerte
sich aus diesem Anlaß im Deutschlandradio zur DFG in der
Nazizeit. Sie »brauchte nicht gleichgeschaltet zu
werden«, meinte vom Bruch. »Die Bereitschaft, sich den
autoritären, den nationalistischen, ja, teilweise auch schon
früh den rassistischen ideologischen Vorgaben und Zwecken des
neuen Regimes anzupassen«, sei groß gewesen.
»Widerstand« gegen die »Vertreibung vor allen von
jüdischen Kollegen oder politisch mißliebigen Kollegen
(...) hat es nicht gegeben«. Im übrigen räume auch
der neue Band wieder »mit der alten Annahme« auf,
»daß wissenschaftliche Arbeit die Menschen besser
mache, veredle«. (jW)
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