Aus: Ausgabe vom 22.11.2010, Seite 12 / Feuilleton
Geldkünste
Unter dem Titel »Memory Cash« hat am Wochenende in
Kassel eine Ausstellung begonnen, die auch Geld für das
Afrika-Projekt des kürzlich verstorbenen Regisseurs Christoph
Schlingensief bringen soll. Das Projekt im Stellwerk des
Kulturbahnhofs wurde von Studenten der Kunsthochschule Kassel
gestaltet und steht unter dem Motto »Kunst wird zu
Geld« bzw. »Geld wird zu Kunst«. Es soll sowohl
an Schlingensief als auch an den im Sommer verstorbenen
Künstler und Kasseler Kunsthochschullehrer Stefan Demary
erinnern. Das »Memory« im Ausstellungstitel stehe
sowohl für »Erinnerung« als auch für das
gleichnamige Gedächtnisspiel. So hat man beispielsweise zwei
Fünf-Euro-Geldscheine auf Vorder- und Rückseite
bearbeitet, die ein mögliches Paar ähnlich wie bei
»Memory« bilden. Es soll so »einmal mehr«
klargemacht werden, »daß künstlerische und
finanzielle Wertschöpfung ein unzertrennliches Paar geworden
sind« sagen die Veranstalter. Durch den Verkauf solcher
Kunstwerke soll Geld in das von Schlingensief initiierte
»Festspielhaus Afrika« in Burkina Faso und somit
wiederum in die Kunst fließen. Läuft nur bis zum 27.
November.
(dapd/jW)
(dapd/jW)
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