Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 22.11.2010, Seite 13 / Feuilleton

Filmgeschichte 2

Regisseur Martin Scorsese hält Filmemachen für eine aggressive und nicht unbedingt gesunde Tätigkeit. »Es gibt Zeiten in deinem Leben, in denen du vor Leidenschaft brennst«, sagte der Oscar-Preisträger der britischen Zeitung Observer (Sonntagausgabe). Scorsese hat bei sich eine »Pathologie des Kinos« diagnostiziert, bei der der Regisseur von den Menschen auf der Leinwand besessen sei. »Du willst auf gewisse Weise ihren Geist, ihre Seelen in Besitz nehmen. Und letztlich kannst du nicht aufhören. Es muß vollbracht werden, bis ans bittere Ende.« Nach Ansicht Scorseses sind viele großartige Werke das Produkt dieser besessenen Art des Filmemachens. Sie habe ihn selbst bei seinem Boxdrama «Wie ein wilder Stier» ereilt. Am Ende der Dreharbeiten sei es seinem Hauptdarsteller Robert De Niro gut gegangen, ihm sei hingegen ein Abschluß im Einklang mit sich selbst versagt geblieben, erinnerte sich der 68jährige.(dapd/jW)

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