Aus: Ausgabe vom 26.11.2010, Seite 6 / Ausland
Beduinen-Dorf zum siebten Mal zerstört
Tel Aviv. Israelische Polizei hat am Montag mit Planierraupen das
Beduinen-Dorf Al-Arakib in der Negev-Wüste dem Erdboden
gleichgemacht. Das teilte das Israelische Komitee gegen
Hauszerstörungen am Mittwoch mit. Seit Juli 2010 ist das Dorf
damit siebenmal auf Anordnung israelischer Behörden
zerstört worden. Ursprünglich lebten in dem Dorf 250
Einwohner. Viele von ihnen haben nach den mehrfachen Vertreibungen
Unterkunft bei Verwandten oder Bekannten in nahegelegenen
Siedlungen gefunden. In Al-Arakib leben jedoch immer noch ca. 50
Menschen, unter ihnen 30 Kinder. Sie haben damit begonnen, erneut
Zelte und provisorische Hütten aufzubauen, um sich vor den
eisigen Nachttemperaturen zu schützen. Israel spricht den
Beduinen, die allesamt israelische Bürger sind, das Recht ab,
auf dem von ihnen seit Jahrhunderten bewohnten Land zu leben und
bezeichnet Al-Arakib und ca. 45 weitere Dörfer als illegal.
Baugenehmigungen werden konsequent verweigert. In Jerusalem und Tel
Aviv fanden in jüngster Vergangenheit immer wieder
Demonstrationen gegen das Niederwalzen von Dörfern und die
Annexion des Beduinen-Landes in der Negev-Wüste statt. (jW)
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