Aus: Ausgabe vom 16.12.2010, Seite 15 / Natur & Wissenschaft
Klassischer Teufelskreis
Der Klimawandel sorgt auf der Nordhalbkugel für immer
heftigere Flächenbrände, berichtet das Magazin Nature
Geoscience in seiner aktuellen Ausgabe. Die Feuer setzen den tief
im Boden gebundenen Kohlenstoff frei und pumpen damit wesentlich
größere Mengen klimaschädlicher Gase in die
Atmosphäre, als bisher angenommen. Damit kurbeln sie den
Treibhauseffekt noch stärker an. Ein Forscherteam um die
Biologin Merritt Turetsky von der kanadischen Universität
Guelph untersuchte die Wald- und Torffeuer in Alaska seit den
1950er Jahren. Resultat: Allein in den vergangenen zehn Jahren hat
sich die verbrannte Fläche verdoppelt. Zudem analysierten die
Wissenschaftler fast 180 Fichtenwald- und Moorareale, auf denen
kurz vorher Feuer gewütet hatten. Je weiter die Brände um
sich griffen, desto tiefer fraßen sie sich in die Erde,
teilweise fast 30 Zentimeter. Hier hat sich im Lauf der
Jahrtausende enorm viel Pflanzenmaterial abgelagert. Die Feuer
setzen diese ungeheuren Mengen Kohlenstoff schlagartig frei.
»Ein Waldbrand nährt sich vor allem von Pflanzenresten,
Moos und den im Boden gelagerten organischen Stoffen«,
erläutert Turetsky. »Diese Ergebnisse sind deshalb so
beunruhigend, weil etwa die Hälfte des weltweit in Böden
gebundenen Kohlenstoffs im nördlichen Permafrostboden und in
Mooren steckt.«
Sie hofft, daß der »Ernst des Klimawandels« gerade in den nördlichen Breiten endlich erkannt werde: »Die Erwärmung führt zu größeren und heftigeren Feuern, die mehr Treibhausgase freisetzen und noch höhere Temperaturen verursachen.«
(dapd/jW)
Sie hofft, daß der »Ernst des Klimawandels« gerade in den nördlichen Breiten endlich erkannt werde: »Die Erwärmung führt zu größeren und heftigeren Feuern, die mehr Treibhausgase freisetzen und noch höhere Temperaturen verursachen.«
(dapd/jW)
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