Aus: Ausgabe vom 28.12.2010, Seite 13 / Feuilleton
Hausmeister Renner
Die Musikindustrie muß nach Ansicht ihres Berliner Vertreters
Tim Renner endlich die »Hausmeisterrolle« für sich
entdecken. Auch diese könne sehr profitabel sein, meinte der
Chef von Motor Entertainment. Die großen Plattenfirmen
hielten zu sehr am »360-Grad-Modell« fest, bei dem der
Künstler in allen Bereichen an das Unternehmen gebunden ist.
Der Umbau des Geschäftsmodells von der Rundum-Kontrolle zur
reinen Dienstleistung sei »ein schwerer Schritt«,
erklärte der frühere Deutschland-Chef von Universal
Music. »Es ist auch mental eine Umstellung, ob ich
Eigentümer oder Dienstleister bin, Wohnungsvermieter oder
Hausmeister.« Aber nach Einschätzung Renners ist es
unumgänglich, daß Künstler künftig ihre Rechte
behalten und Dienstleister engagieren. Außerdem wandte sich
Renner im Interview mit der Nachrichtenagentur dapd gegen eine
Verschärfung des Urheberrechts. Und gab der Politik mit auf
den Weg, sie hätte das Internet »intellektuell«,
aber nicht »emotional« verstanden: »Wenn wir eine
digitale Öffentlichkeit haben, aber eine analoge Regierung,
dann klappt viel mehr als die Musikwirtschaft nicht
mehr.«
(dapd/jW)
(dapd/jW)
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