Lesetips
Abbau
Mit der Lage im Bochumer Opel-Werk befaßt sich ein Beitrag in
der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift Mitbestimmung, die von der
Hans-Böckler-Stiftung herausgegeben wird. Anlaß sind
Besuche sozialdemokratischer Landespolitiker in der Fabrik.
»Uns geht es nicht um sozialverträglichen
Arbeitsplatzabbau, sondern um eine langfristige Stabilisierung des
Unternehmens und langfristig hochwertige Arbeitsplätze«,
gibt Guntram Schneider (SPD), Arbeitsminister der NRW-Regierung zu
Protokoll. Erreicht werden soll das durch eine »aktive
Industriepolitik« und die »Ökologisierung«
der Autoindustrie mittels Elektroantrieben.
In der Bochumer Realität geht es im Moment allerdings weniger um Zukunftsvisionen als um die »Gestaltung« der Arbeitsplatzvernichtung. 1800 der 6000 Jobs sollen bis Ende 2011 gestrichen werden. Dabei war der Abbau schon in den vergangenen Jahren dramatisch. Allein zwischen 2005 und 2008 wurden 3500 Stellen vernichtet. Und Anfang der 1990er Jahre standen noch rund 20000 Menschen aus der Region bei Opel in Lohn und Brot. Vor dem Hintergrund dieses Niedergangs machen die Pläne des Konzerns, ab 2014 das Elektroauto Ampera in Europa – und vielleicht in Bochum – fertigen zu lassen, wenig Hoffnung. (jW)
Mitbestimmung, Magazin der Hans-Böckler-Stiftung. Nr. 12/2010, 74 Seiten, Jahresabo: 50 Euro. www.magazin-mitbestimmung.de
Streß
Die Ergebnisse des DGB-Index Gute Arbeit stehen im Mittelpunkt der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift gleichen Namens. Die Untersuchungsergebnisse belegen, daß die Arbeitszufriedenheit weiterhin gering ist und Streß und Leistungsdruck im Zuge der Krise deutlich zugenommen haben. Letzteres gilt beispielsweise für die Finanzbranche, in der fast jeder dritte Beschäftigte über eine Steigerung der Arbeitsintensität klagt. In der Metallindustrie ist es jeder Vierte.
Am schlimmsten grassiert Arbeitshetze allerdings im Gesundheits- und Sozialwesen, wo 47 bzw. 43 Prozent der Beschäftigten angeben, in hohem oder sehr hohem Maße von Zeitdruck betroffen zu sein. Am geringsten ist dieses Problem offenbar bei Bundeswehr und Polizei, wo lediglich 21 Prozent entsprechende Angaben machen. Der Index belegt zudem, daß prekäre Beschäftigung zumeist nicht als gute Arbeit empfunden wird. So bewerten Leiharbeiter ihren Job in fast allen Belangen schlechter als regulär Beschäftigte. (jW)Gute Arbeit 12/2010. Gesundheitsschutz und Arbeitsgestaltung. Frankfurt/Main, Bund-Verlag 2010, 40 Seiten, Jahresabo: 162 Euro. www.gutearbeit-online.de
Mehr aus: Betrieb & Gewerkschaft
-
Nichts Gutes zu erahnen
vom 04.01.2011 -
Rebellion der Leiharbeiter
vom 04.01.2011