KP-Fraktion verlangt Gerechtigkeit für die DDR

Der deutsche Bundespräsident Herzog konnte seine Rede vor russischen Parlamentariern nur im kleinen Saal der Staatsduma vor etwa 50 Mitgliedern des Auswärtigen Ausschusses, der Parlamentariergruppe Deutschland-Rußland und anderen interessierten Abgeordneten halten. In der Duma gibt es 450 Sitze. Die kommunistische Mehrheitsfraktion übergab anschließend den angekündigten Protest gegen die Verurteilung des letzten DDR-Staatschefs Egon Krenz und verlangte historische Gerechtigkeit für die DDR.

Vor der Rede hatte es Irritationen wegen der Ankündigung der kommunistischen Mehrheitfraktion gegeben, sie wollte die Ansprache Herzogs zu Protesten gegen die Verurteilung von Krenz nutzen. Der kommunistische Parteivorsitzende Gennadi Sjuganow nahm an der Ansprache Herzogs allerdings teil, wie auch der ebenfalls von den Kommunisten gestellte Parlamentspräsident Gennadi Selesnjow. Sjuganow erklärte, die Beziehungen zu Deutschland hätten für Rußland hohe Priorität. Allerdings sei Stabilität nur bei Gerechtigkeit für alle Seiten möglich.