Aus: Ausgabe vom 11.02.2011, Seite 15 / Feminismus
Frauenkompetenz nicht gefragt?
Frankfurt/Main. Mit einem öffentlichen Appell hat die
interdisziplinäre »Forschungsgruppe starke
Nachhaltigkeit und (Re)Produktivität« gegen die
Besetzung einer Enquete-Kommission des Bundestages zum
»nachhaltigen Wirtschaften« mit ausschließlich
männlichen Sachverständigen protestiert. Die Einrichtung
der Kommission »Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität
– Wege zu nachhaltigem Wirtschaften und gesellschaftlichem
Fortschritt in der Sozialen Marktwirtschaft« war vom
Parlament am 1. Dezember 2010 beschlossen worden.
Der Forschungsgruppe gehören mehrere Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirates von ATTAC Deutschland an. Das globalisierungskritische Netzwerk hat sich dem Ende vergangener Woche veröffentlichten Appell angeschlossen hat. In einer Presseerklärung nennt ATTAC den Vorgang einen »Skandal«.
»Es ist ungeheuerlich, daß eine Kommission zu einem Thema, das maßgeblich von kritischen Ökonominnen vorangebracht worden ist, auf deren Expertise verzichtet«, sagte Julia Roßhart von der ATTAC-Arbeitsgruppe »Gender«. Gerade feministische Wirtschaftswissenschaftlerinnen haben frühzeitig die einseitige Bemessungsgrundlage des Bruttoinlandsprodukts (BIP) kritisiert, weil es etwa die unentgeltliche, meist von Frauen erbrachte Pflege- und Sorgeleistung nicht mißt. »Ohne diese Expertise ist eine Enquetekommission, die sich um eine Neudefinition des BIP bemüht, schlicht unvollständig«, stellte Deborah Ruggieri fest, ebenfalls Mitglied der ATTAC-Gender-AG.
Das Schreiben der Gruppe wurde bisher von 100 Frauen und Männern unterzeichnet. (jW)
www.attac-netzwerk.de/gender-ag
Der Forschungsgruppe gehören mehrere Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirates von ATTAC Deutschland an. Das globalisierungskritische Netzwerk hat sich dem Ende vergangener Woche veröffentlichten Appell angeschlossen hat. In einer Presseerklärung nennt ATTAC den Vorgang einen »Skandal«.
»Es ist ungeheuerlich, daß eine Kommission zu einem Thema, das maßgeblich von kritischen Ökonominnen vorangebracht worden ist, auf deren Expertise verzichtet«, sagte Julia Roßhart von der ATTAC-Arbeitsgruppe »Gender«. Gerade feministische Wirtschaftswissenschaftlerinnen haben frühzeitig die einseitige Bemessungsgrundlage des Bruttoinlandsprodukts (BIP) kritisiert, weil es etwa die unentgeltliche, meist von Frauen erbrachte Pflege- und Sorgeleistung nicht mißt. »Ohne diese Expertise ist eine Enquetekommission, die sich um eine Neudefinition des BIP bemüht, schlicht unvollständig«, stellte Deborah Ruggieri fest, ebenfalls Mitglied der ATTAC-Gender-AG.
Das Schreiben der Gruppe wurde bisher von 100 Frauen und Männern unterzeichnet. (jW)
www.attac-netzwerk.de/gender-ag
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