Aus: Ausgabe vom 12.02.2011, Seite 16 / Aktion
Mit Literatur gegen die Globalisierung
Von André Scheer, HavannaUnter den mehreren hundert Ehrengästen, die an der Eröffnungsveranstaltung teilnehmen durften, waren auch Kubas Vizepräsident Esteban Lazo, Parlamentspräsident Ricardo Alarcón und nicht weniger als 14 Kulturminister aus den ALBA-Ländern, aber auch aus anderen Staaten. Aus Venezuela ist der Essayist Luis Britto García angereist, aus Brasilien kam der Befreiungstheologe Frei Betto, und Kubas Literaturwelt wurde unter anderem von Roberto Fernández Retamar repräsentiert. Im Mittelpunkt standen aber die beiden Schriftsteller Jaime Sarusky und Fernando Martínez Heredia, die sich ebenfalls mit kurzen Ansprachen an die Gäste wandten. »Das Geld darf nicht das einzige sein, das das Leben der Menschen bestimmt«, forderte Martínez, der 2006 mit dem kubanischen Nationalpreis für Sozialwissenschaften ausgezeichnet wurde. »Nur der Sozialismus ist in der Lage, Freiheit und soziale Gerechtigkeit zu ermöglichen.«
Die historische Festung La Cabaña, die sich mit ihren alten Kanonenrohren über der Altstadt von Havanna erhebt, erweist sich wieder einmal als eine beeindruckende Kulisse für das kubanische Kulturfestival, zumal in diesem Jahr bislang auch die Temperaturen mit karibischer Wärme mitspielen. Während die untergehende Sonne ihr Licht über den Hafen der kubanischen Hauptstadt streichen ließ, spielten junge Orchester Melodien aus Lateinamerika, der kubanische Nationalchor sang dazu. Anschließend eröffneten Lazo, Alarcón und die angereisten Minister die gemeinsame Ausstellungshalle der ALBA-Länder, während sich die weiteren Gäste unter dem mittlerweile sternenklaren Nachthimmel den von freundlichen Kubanerinnern ausgeschenkten Mojito schmecken ließen. In den kommenden Tagen werden wieder Hunderttausende Menschen in die Festung strömen, um Ausschau nach den Tausenden Neuerscheinungen zu halten, die Hunderte kubanische und viele weitere lateinamerikanische Verlage auch in diesem Jahr anbieten.
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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
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