Aus: Ausgabe vom 14.02.2011, Seite 9 / Kapital & Arbeit
DIW offen für Keynesianer
Berlin. Der neue Chef des Deutschen Instituts für
Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin, Gert Wagner, will die
Institution wieder stärker für die nachfrageorientierten
Wirtschaftsideen des britischen Ökonomen John Maynard Keynes
öffnen. »Ich persönlich halte es für sinnvoll,
keynesianische Ansätze zu stärken, wenn sie nicht in
Ideologie ausarten«, sagte er dem Tagesspiegel
(Samstagausgabe). Bei Konjunkturfragen reiche die rein
angebotsorientierte Sicht nicht aus. Ohnehin sei bei jungen
Volkswirten das Lagerdenken – Keynesianer auf der einen
Seite, Neoklassiker auf der anderen –
»überholt«. Wagners wegen einer Finanzaffäre
abgelöster Vorgänger Klaus Zimmermann hatte einen strikt
angebotsorientierten Kurs vertreten und u.a. den renommierten
Konjunkturforscher Gustav Horn wegen entsprechender Differenzen aus
dem Institut gedrängt.
(dapd/jW)
(dapd/jW)
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