Aus: Ausgabe vom 24.02.2011, Seite 12 / Feuilleton
Droste: Lesereise ja, Lourdes nein!
JW-Leser wissen, andere ahnen. »Moin Wiglaf«, schrieb
Thomas Gsella, Gastgeber Wiglaf Drostes am heutigen Donnerstag in
Aschaffenburg, vor zwei Tagen via Elektropost. »Axel Teuscher
vom Hofgarten sagte, du hast ein Bein gebrochen. Ja scheiße.
Wie kam das denn? Kannst du sitzen? Laufen? Brauchst du Träger
am Bahnhof? Sänften?« Was für ein interessanter,
tückischer Plural: Sänften. Für einen Gast, der
Pavarotti weder heißt noch ihm ähnelt. Doch auch
Besänftigung schwingt mit im Wort Sänften: großer
Bahnhof – am liebsten am Bahnhof Senftenberg! Wäre aber
nicht ein »Autor-Scooter« ein geeigneteres Transport-
und Transitmittel? Zumal »Autor-Scooter« der
zwangsgruselige Titel einer TV-Literatursendung war, die von 1977
bis 1986 in der Bundesrepublik lief; einmal war auch Jörg
Fauser dort zu Gast, ausgequetscht von der Qualle Hellmuth Karasek,
das war nicht schön / mitanzuseh’n. Beinbruch statt
bißchen Meniskus? So ist das mit der stillen Post. Doch
krückenlos & unbesänftet betritt Wiglaf Droste die
Bühne: heute Aschaffenburg, Hofgarten, zu Gast bei
»Gsella läßt lesen«, 20 Uhr; 25.2.
Darmstadt, Galerie Earlstreet, (Eröffnung der Fotoausstellung
»Unwort des Jahres«), 19 Uhr; 26.2. Weingarten, Linse,
20 Uhr; 27.2. Langenau, Kulturzentrum Pfleghof, 19 Uhr; 28.2.
Nürnberg, Hirsch, 20 Uhr. (jW)
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