75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Gegründet 1947 Freitag, 22. November 2024, Nr. 273
Die junge Welt wird von 2993 GenossInnen herausgegeben
75 Ausgaben junge Welt für 75 € 75 Ausgaben junge Welt für 75 €
75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Aus: Ausgabe vom 02.04.2011, Seite 15 / Geschichte

Anno…14. Woche

1916, 8. April: Im Berliner Reichstag hält der Kommunist und Antimilitarist Karl Liebknecht eine Rede, in der er sich scharf gegen die Kriegsanleihen wendet, worauf ihm per Zwischenruf vorgeworfen wird, er sei »kein Deutscher«. Liebknecht kontert: »Ich bin Sozialdemokrat – Vertreter des internationalen Proletariats«. Es kommt zu tumultartigen Szenen, Liebknecht wird aus der Sitzung ausgeschlossen.

1926, 6. April: Das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Sowjetunion verabschiedet die Resolution »Über die Wirtschaftslage und die Wirtschaftspolitik«, eine Bilanz der ökonomischen Entwicklung des Landes in der Periode der Wiederherstellung der Volkswirtschaft nach Krieg und Bürgerkrieg. Auf dem Gebiet der Elektroenergie wird der Vorkriegsstand bereits übertroffen, die industrielle Bruttoproduktion erreicht drei Viertel des Vorkriegsstandes.

1941, 6. April: Die Hitlerwehrmacht überfällt ohne Kriegserklärung Jugoslawien. Ungenügende Bewaffnung, das zugunsten der Aggressoren wirkende Überraschungsmoment und die Diversion durch die faschistische Ustascha behindern von Anfang an den jugoslawischen Widerstand, so daß bereits am 14. April der Oberbefehlshaber, General Dusan Simovic, zurücktritt. Sein Nachfolger, Danilo Kalafatovic, unterzeichnet am 17. April die Kapitulation. Im Rahmen der faschistischen Strategie der Zerstückelung Jugoslawiens wird schon am 10. April ein »unabhängiges« Kroatien durch die Ustascha-Führer Slavko Kvaternik und Ante Pavelic proklamiert. Zugleich beginnen die antifaschistischen Kräfte den Partisanenkampf zu organisieren.

1951, 5. April: In New York verurteilt ein US-Bundesgericht die jüdischen Kommunisten Julius und Ethel Rosenberg wegen angeblicher Spionage für die Sowjetunion zum Tode. Die beiden Angeklagten, die während des Verfahrens immer wieder ihre Unschuld beteuerten, sollen Atomgeheimnisse an die UdSSR verraten haben. Der Richter, Irving Kaufmann, führt in seiner Urteilsbegründung aus: »Ich halte Ihr Verbrechen für schlimmer als Mord! (…) Wahrhaftig, durch Ihren Verrat haben Sie zweifellos den Lauf der Geschichte zum Nachteil unseres Landes geändert«. Das Urteil ruft international Empörung hervor, es kommt zu einer breiten Protestkampagne gegen die antikommunistische Justizfarce.

Mehr aus: Geschichte