Aus: Ausgabe vom 07.05.2011, Seite 7 / Ausland
Friedensmarsch in Mexiko für das Ende des Drogenkrieges
Mexiko Stadt. Knapp 800 Menschen demonstrieren in Mexiko seit
Dienstag für ein Ende des blutigen Drogenkrieges. Der
»Marsch für den Frieden« war in der
Provinzhauptstadt Cuernavaca gestartet und soll am Sonntag im 90
Kilometer entfernten Mexiko-Stadt eintreffen. Zu der
Abschlußkundgebung auf dem Zócalo-Platz im
Stadtzentrum werden von den Veranstaltern weitaus mehr Teilnehmer
erwartet. Aufgerufen zu den Protesten hat der bekannte mexikanische
Publizist und Poet Javier Sicilia, dessen Sohn Ende März von
der Drogenmafia ermordet wurde. Die Demonstration sollte in
vollkommener Stille durchgeführt werden, um den Schmerz der
Tausenden Familien auszudrücken, die bisher ihre
Angehörigen im mexikanischen Drogenkrieg verloren hatten, so
Sicilia.
Auch die Zapatistische Armee der nationalen Befreiung (EZLN) sowie zahlreiche Gewerkschaften hatten im Vorfeld zur Unterstützung der Friedensdemonstration aufgerufen.
Seit Präsident Felipe Calderón im Dezember 2006 begonnen hatte, das Problem mit den Drogenkartellen militärisch zu lösen, sind über 35000 Menschen gewaltsam ums Leben gekommen.
Am Mittwoch hatte Calderón die Teilnehmer aufgerufen, sich im »Kampf gegen das Verbrechen« hinter ihn zu stellen. »Es sieht so aus, als ob er nichts verstanden hat«, kommentierte Sicilia die Worte des Präsidenten am Donnerstag, »scheinbar hört er nur, was wir fordern, aber er versteht es nicht«. Nicht die Drogenbosse oder der Staat sind es, die den Krieg verlieren, sondern die Gesellschaft, so der Dichter.
(jW)
Auch die Zapatistische Armee der nationalen Befreiung (EZLN) sowie zahlreiche Gewerkschaften hatten im Vorfeld zur Unterstützung der Friedensdemonstration aufgerufen.
Seit Präsident Felipe Calderón im Dezember 2006 begonnen hatte, das Problem mit den Drogenkartellen militärisch zu lösen, sind über 35000 Menschen gewaltsam ums Leben gekommen.
Am Mittwoch hatte Calderón die Teilnehmer aufgerufen, sich im »Kampf gegen das Verbrechen« hinter ihn zu stellen. »Es sieht so aus, als ob er nichts verstanden hat«, kommentierte Sicilia die Worte des Präsidenten am Donnerstag, »scheinbar hört er nur, was wir fordern, aber er versteht es nicht«. Nicht die Drogenbosse oder der Staat sind es, die den Krieg verlieren, sondern die Gesellschaft, so der Dichter.
(jW)
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