09.05.2011 / Feuilleton / Seite 13

Zerhacktes Gedächtnis

Sachsen will sich das Tanzarchiv Leipzig sparen

Gisela Sonnenburg

Gret Palucca war keine Heilige, aber eine große Frau des modernen Tanzes. Als die Nazis kamen, versuchte die 1902 geborene, vom Ballett ausgehende Ausdruckstänzerin, die in Dresden eine weltbekannte Schule gründete, mit ihnen zu leben. Wie zur Wiedergutmachung tanzte sie ihr letztes Solo beim 75. Geburtstag von Wilhelm Pieck. Sie war eine Tabubrecherin par excellence – als Künstlerin und Lehrerin. So ließ sie ihre Tanzschüler mit intellektueller Zusatzausbildu...

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