Aus: Ausgabe vom 01.06.2011, Seite 15 / Antifaschismus
Friedhof abgesperrt
Berlin. Zur Erinnerung an Opfer der »Aktion Arbeitsscheu
Reich«, die für den Beginn der gezielten Verfolgung
sogenannter »Asozialer« durch das Naziregime im Juni
1938 steht, hat der »Arbeitskreis Marginalisierte –
gestern und heute« am Dienstag den Friedhof des ehemaligen
»Arbeitshauses Rummelsburg« in Berlin symbolisch
abgesperrt. Neben einem Verwaltungsgebäude ist der Friedhof
der letzte noch nicht privatisierte Teil des ehemaligen
Arbeitslagers, in dem während des Naziregimes als asozial
stigmatisierte Menschen eingesperrt und zwangsdiszipliniert wurden.
Die Aktivisten sperrten das Friedhofsgelände symbolisch mit
rot-weißem Band ab und forderten »einen Stopp der
Privatisierung der authentischen Orte von Naziverbrechen sowie
deren Erhalt als geschichtsträchtige Zeitzeugen des Umgangs
mit sozialer Ausgrenzung«. Am 5. Juni planen sie um 14 Uhr am
gleichen Ort eine Gedenkveranstaltung.
(jW)
(jW)
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