Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2024
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Aus: Ausgabe vom 21.06.2011, Seite 3 / Schwerpunkt

Hintergrund: Lager für Flüchtlinge aus Syrien

Von Pepi Berger, Damaskus
In den vergangenen Tagen wurde eindrucksvoll vorgeführt, wie fürsorglich sich die Anrainerstaaten um die zivilen Opfer der bewaffneten Auseinandersetzungen in Syrien kümmern. Da wurde im Libanon ein Lager errichtet, in welchem an die 3000 Personen, meist Frauen und Kinder, Zuflucht suchten, begleitet von internationalen Fernsehteams. Als die Auseinandersetzungen in Tel Kalakh beendet waren, leerte sich das Lager sofort wieder, die Frauen kehrten mit ihren Kindern in ihre Dörfer zurück, was die genannten Fernsehteams nicht zeigten.

Desgleichen in der Türkei. Kamerateams dürfen in keinem der Lager drehen, die Lager sind, entgegen üblicher Gepflogenheiten, für Journalisten nicht betretbar, angeblich, um die psychische Lage der Flüchtlinge nicht noch zu verschlimmern. In einem »Visitor Center« – nach US-amerikanischem Vorbild – werden einzelne Personen den Kameras vorgeführt.

Genau betrachtet handelt es sich bei den Lagern um Potemkinsche Dörfer. Vorwiegend Frauen und Kinder bevölkern die Lager, was auf die arabische Kultur zurückzuführen ist. Der Mann ist unbedingt verantwortlich für das Wohlergehen seiner Familie. Ausreden gelten da in keinem Falle. Sieht ein Mann also Gefahr oder gar eine kriegerische Auseinandersetzung auf sich zukommen, so muß er zuallererst für seine Familie Sorge tragen.


In den genannten Fällen schickten die Männer ihre Frauen und Kinder unter dem Schutz junger halbwüchsiger Männer ins sichere Ausland, wo sie die Entwicklung abwarten und jederzeit wieder nach Hause zurückkehren können.

Lager des Roten Halbmondes und des Roten Kreuzes werden so einerseits zur ungewollten Unterstützung einer bewaffneten Auseinandersetzung. Andererseits fördern sie als Teil eines Medienkrieges die Manipulation von Meinung und damit eine einseitige Stimmung, in diesem Fall gegen Syrien.

Mit neutralen Schutzorten, wie das humanitäre Völkerrecht sie für Menschen in Not vorsieht, hat das nur noch wenig zu tun.

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