Aus: Ausgabe vom 23.07.2011, Seite 3 / Schwerpunkt
Chronik: Das Unglück vom 24. Juli 2010
Die »Loveparade« war eine von 1989 bis 2006
jährlich in Berlin veranstaltete Techno-Tanzveranstaltung, die
2007, 2008 und 2010 an wechselnden Orten im Ruhrgebiet stattfand.
Die für 2009 geplante »Loveparade« in Bochum wurde
wegen Sicherheitsbedenken abgesagt. Verhandlungen zur
Durchführung der »Loveparade« 2010 begannen 2007.
Nach ersten Vorprüfungen möglicher Strecken im Herbst
2008 wurden Überlegungen angestellt, das nahe dem Duisburger
Hauptbahnhof gelegene Gelände des ehemaligen
Güterbahnhofs entsprechend herzurichten. Im Februar 2009 wies
der damalige Polizeipräsident von Duisburg, Rolf Cebin, darauf
hin, daß es problematisch sei, ein geeignetes
Veranstaltungsgelände zu finden, und stellte eine Loveparade
in Duisburg in Frage. Unter anderem wegen dieser ablehnenden
Haltung forderte ihn der CDU-Kreisverband Duisburg zum
Rücktritt auf. Auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas
Mahlberg forderte seine Ablösung.
Im Oktober 2009 entschieden sich die Stadt Duisburg, der Veranstalter und die Ordnungsbehörden gemeinsam für das Veranstaltungsgelände. Damit fand die »Loveparade« erstmals auf einem abgegrenzten Areal statt. Gesetzlich vorgeschrieben waren Fluchtwege mit einer Gesamtbreite von 440 Metern, nachgewiesen wurden 155 Meter. Noch am 14. Juli 2010 konnte das Bauamt Duisburg keine Genehmigung erteilen, sondern laut Medienberichten erst am Veranstaltungstag um 9 Uhr vormittags. Laut internen Unterlagen gingen die Veranstalter von 485 000 Besuchern über den Tag verteilt aus. Am 24. Juli 2010 gab der Organisator an, daß insgesamt 1,4 Millionen Besucher teilgenommen hätten. Gegen 17 Uhr wurde der Druck innerhalb der gestauten Menschenmenge so stark, daß dies bei 21 Besuchern zu tödlichen Verletzungen führte. (jW)
Im Oktober 2009 entschieden sich die Stadt Duisburg, der Veranstalter und die Ordnungsbehörden gemeinsam für das Veranstaltungsgelände. Damit fand die »Loveparade« erstmals auf einem abgegrenzten Areal statt. Gesetzlich vorgeschrieben waren Fluchtwege mit einer Gesamtbreite von 440 Metern, nachgewiesen wurden 155 Meter. Noch am 14. Juli 2010 konnte das Bauamt Duisburg keine Genehmigung erteilen, sondern laut Medienberichten erst am Veranstaltungstag um 9 Uhr vormittags. Laut internen Unterlagen gingen die Veranstalter von 485 000 Besuchern über den Tag verteilt aus. Am 24. Juli 2010 gab der Organisator an, daß insgesamt 1,4 Millionen Besucher teilgenommen hätten. Gegen 17 Uhr wurde der Druck innerhalb der gestauten Menschenmenge so stark, daß dies bei 21 Besuchern zu tödlichen Verletzungen führte. (jW)
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