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Aus: Ausgabe vom 26.07.2011, Seite 13 / Feuilleton

Castorf ganz oben

Der Intendant der Berliner Volksbühne, Frank Castorf, wird im Jahr 2013 auf dem Grünen Hügel in Bayreuth Richard Wagners »Ring des Nibelungen« inszenieren, wie Deutschlandradio Kultur »aus verläßlicher Quelle« erfuhr. Allerdings fehle Castorf noch ein Team. Festspielchefin Katharina Wagner mochte am Montag nur Verhandlungen bestätigen, keine definitive Zusage. Zuletzt waren Verhandlungen der Festspielleitung mit Wim Wenders an »unüberbrückbaren Auffassungsverschiedenheiten« gescheitert. Die scheinen im Falle des Volksbühnen-Intendanten, der gerade 60 geworden ist, nicht gegeben. Das Jahr 2013 ist für Wagnerianer von besonderer Bedeutung. 200. Geburtstag und 130. Todestag des Komponisten werden begangen. Wie Castorf zu diesem Anlaß Wagners Opus magnum mit seinen vier Teilen – »Das Rheingold«, »Die Walküre«, »Siegfried« und »Götterdämmerung« – in gerade einmal zwei Jahren vorbereiten will, ist ihnen jetzt schon völlig rätselhaft.

Am Montag abend sollten die 100. Bayreuther Festspiele mit einer Neuinszenierung des »Tannhäuser« eröffnet werden. Regie führte der Berliner Sebastian Baumgarten, der auch schon an Castorfs Volksbühne inszeniert hat. Die mögliche Verpflichtung des Intendanten für 2013 wollte Baumgarten am Montag nicht kommentieren. Und auch die Premiere seines »Tannhäuser« wollte er jedenfalls nicht im Publikum miterleben. »Das wäre mir zu aufregend«, sagte er der Berliner Morgenpost (Montagausgabe). Er werde sich »wahrscheinlich in der Kantine« aufhalten. (dapd/jW)

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