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Aus: Ausgabe vom 29.07.2011, Seite 15 / Feminismus

Breivik: Feminismus ist an allem schuld

Der norwegische Massenmörder Anders Behrin Breivik ist, wie sollte es anders sein, nicht nur Rassist und Nationalist, sondern auch ein Frauenhasser. Die Journalistin Michelle Goldberg, unter anderem Autorin des Buches »Kingdom Coming: The Rise of Christian Nationalism«, analysierte vergangenen Sonntag entsprechende Aussagen im »Manifest« des Mannes, der vor einer Woche in Oslo und auf der Insel Utøya 76 Menschen getötet hat.

In ihrem Kommentar auf der Internetplattform »The Daily Beast« der New Yorker Wochenzeitung Newsweek hebt Goldberg hervor, die Verknüpfung von Misogynie und rechter Ideologie sei eine gängige, trete jedoch selten so deutlich hervor wie bei Breivik. In seinem Pamphlet erklärt der Attentäter die Feministinnen zum Feind »im Inneren Europas«, deren Verhalten und Forderungen die »Islamisierung Europas« erst möglich gemacht hätten. Goldberg entlarvt diese Verbindung als »rhetorischen Trick«, dessen sich islamophobe Literatur seit langem bediene: Angriff auf den Feminismus bei gleichzeitiger angeblicher Sorge um die Frauenrechte infolge einer »Islamisierung«. Breivik macht die »egoistische Gebärfaulheit« der Europäerinnen für einen erfolgreichen »muslimischen bevölkerungspolitischen Feldzug« verantwortlich. (jW)

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