Aus: Ausgabe vom 10.08.2011, Seite 16 / Sport
Fußball-Randspalte
Panic
London. »Panic in the Streets of London« – der alte Schlager der Smiths wird in diesen Tagen Wirklichkeit. So sehr, daß der englische Fußballverband wegen der schweren Krawalle in London, Birmingham und anderswo auf Bitten der Polizei zwei für Dienstag abend angesetzte Begegnungen des Ligapokals verschoben hat. Nämlich West Ham United gegen Aldershot und Charlton Athletic gegen Reading. Auch das für Mittwoch geplante Länderspiel zwischen England und den Niederlanden ist abgesagt worden – ein Fall, der natürlich an Fukushima erinnert (der japanische Verband blies im Frühjahr gleich eine ganze Saison ab). Gar nicht einverstanden mit der Spielabsage zeigte sich die Sprecherin des holländischen Fußballverbandes, Monique Kessel: »Es ist eine Schande«, sagte sie. Dabei hatte Oranje gerade noch rechtzeitig von der Absage erfahren: Nämlich noch bevor man den Flieger nach London bestieg. Oder bezog sich die niederländische Funktionärin allein auf die Riots? So wie Wayne Rooney (Foto), der via Twitter zur Beendigung der Gewalt aufrief: »Diese Unruhen sind verrückt. Warum tun die Menschen das ihrem eigenen Land an, ihrer eigenen Stadt?«, schrieb der 25jährige ManU-Millionär und fügte an: »Das ist eine Schande für unser Land. Hört auf damit!« Verteidiger Rio Ferdinand bezeichnete die Ausschreitungen als »Wahnsinn« und entblödete sich nicht, die Frage aufzuwerfen, ob nicht Soldaten auf den Straßen Londons für Sicherheit sorgen sollten. »Hopes may rise on the Grasmere«, hieß es dazu noch bei den Smiths. Und natürlich: »Hang the DJ«. Ob man den Discjockey durch den gemeinen Fußballstar, der keinerlei Solidarität für eine von Sozialkürzungen und Perspektivlosigkeit gebeutelte Unterschicht – die in England traditionell ja auch den Hauptteil der Fankultur prägt – ersetzen sollte, lassen wir jetzt mal dahingestellt sein.(sid/jW)Modern
Rostock. Torlos blieb das Montagsspiel in der 2. Fußball-Bundesliga zwischen Hansa Rostock und dem VfL Bochum. Der Neuling von der Ostsee zeigte dabei modernes Kurzpaßspiel und war die überlegene Mannschaft, schaffte es aber nicht, den Ball im Tor der chancenlosen Bochumer unterzubringen. Betrübt verließ auch der inzwischen für seinen Bart berühmt gewordene Rostocker Matthias Holst das Ostseestadion. Holst wollte sich des Gesichtsschmucks nach seinem ersten Einsatz für Hansa endlich entledigen – wurde aber nicht einmal eingewechselt. (sid/jW)Mehr aus: Sport
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