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Aus: Ausgabe vom 01.09.2011, Seite 15 / Natur & Wissenschaft

Mückennetze

Mückennetze, die zum Schutz vor Malaria mit Insektenvernichtungsmitteln behandelt wurden, bieten Anlaß zur Sorge. Zu diesem Ergebnis kommt eine Langzeitstudie des Instituts für Entwicklungsforschung im Senegal. Zum einen würden die Stechmücken, die Malaria übertragen, resistent gegen die Chemikalien in den Netzen. Zum anderen verlören Einheimische, die im Laufe der Zeit eine körpereigene Abwehr gegen den Erreger entwickelt hatten, diese Immunität und seien dann um so anfälliger gegenüber den widerstandsfähigen Mücken. Die Wissenschaftler um Jean-François Trape veröffentlichten ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift The Lancet Infectious Diseases. Sie untersuchten mehr als 500 Dorfbewohner aus Dielmo im Inneren des Senegal sowie das örtliche Vorkommen von Stechmücken. Im August 2008 wurden hier mit Insektengift behandelte Mückennetze ausgegeben. Zwei Jahre später gab es mehr als 82 Prozent weniger Malaria-Erkrankungen. Allerdings stieg der Anteil der gegen die Insektenmittel resistenten Mücke Anopheles gambiae von acht Prozent im Jahr 2007 bis Ende 2010 auf 48 Prozent an und von September bis Dezember 2010 erreichten die Malaria-Erkrankungen fast wieder den Stand von August 2008. Nach Angaben der WHO starben 2009 weltweit 781000 Menschen an Malaria. Etwa 90 Prozent dieser Toten wurden in Afrika gezählt. Hiervon waren mehr als 90 Prozent Kinder unter fünf Jahren. (AFP/jW)

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