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Aus: Ausgabe vom 26.10.2011, Seite 15 / Antifaschismus

Ein Jahr nach dem Mord an Kamal K.

Leipzig. Am Montag vor einem Jahr ist Kamal K. in Leipzig von zwei Neonazis ermordet worden. Das Landgericht Leipzig erkannte mit seinem Urteil im Juli 2011 den rassistischen Hintergrund der Tat an und verurteilte die Täter wegen Mordes bzw. wegen gefährlicher Körperverletzung. Mit dem Urteil setzte das Schwurgericht neue Maßstäbe. In zahlreichen ähnlichen Fällen, bei denen Migranten, sozial Benachteiligte oder Antifaschisten ums Leben kamen, wurde das Tatmotiv nicht anerkannt.

Allein in Sachsen gab es seit 1990 mindestens 13 Todesopfer rechter Gewalt und weitere Verdachtsfälle, die offizielle Statistik weist aber bis dato nur sechs Opfer aus. Der letzte Mord liegt erst fünf Monate zurück: Im Mai 2011 wurde in Oschatz der Obdachlose André K. von mehreren Männern erschlagen. Mindestens einer der mutmaßlichen Täter war in der rechten Szene aktiv.

Aus Anlaß des Todestages von Kamal K. und des anstehenden Prozesses gegen die Mörder von André K. lädt das linXXnet zusammen mit dem Initiativkreis Antirassismus zu einer Veranstaltung »Tödliche Realitäten in Sachsen« ein.

morgen, 19 Uhr, linXXnet, Bornaische Str. 3d

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