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Aus: Ausgabe vom 28.11.2011, Seite 3 / Schwerpunkt

Daten und Fakten: Die deutschen Emissionen

In Deutschland wurden 2010 nach Angaben des Umweltbundesamtes 960,1 Millionen Tonnen Treibhausgase emittiert. Das waren rund 11,7 Tonnen pro Person. Weltweit gelten zwei Tonnen pro Person und Jahr als gerade noch für das Klima verträglich, weil Ozeane und Biosphäre einen Teil der Emissionen aufnehmen, der dann nicht zur Anreicherung der Gase in der Atmosphäre beiträgt.

Neben dem Kohlendioxid (CO2) werden hierzulande vor allem Lachgas und Methan emittiert. Ersteres hat an den deutschen Emissionen einen Anteil von knapp 87 Prozent, ist also für die deutsche Klimaschutzpolitik das mit Abstand wichtigste Treibhausgas. Lachgas trägt knapp sieben Prozent bei, Methan fünf Prozent. Der Rest von weniger als zwei Prozent verteilt sich auf verschiedene industrielle Gase. Die einzelnen Gase wirken unterschiedlich stark als Treibhausgase. Für gewöhnlich werden sie daher in CO2-Äquivalente umgerechnet. Eine Tonne Methan entspricht 21 Tonnen CO2 und geht entsprechend auch mit diesem Betrag in die Treibhausgasbilanz ein.

Zu den hiesigen Verursachern von Treibhausgasen: Mit Abstand größter Übeltäter ist die Energiewirtschaft und hier vor allem die Kohle- und Braunkohlekraftwerke. Dieser Sektor trägt fast 38 Prozent zum Problem bei. Es folgen Industrieprozesse und verarbeitendes Gewerbe mit knapp 20 Prozent, sodann der Verkehr (16,1), die privaten Haushalte (11,8) und die Landwirtschaft (7,5). Der Rest verteilt sich auf Handel, Dienstleistungen und Militär.


An diesen Zahlen ist die große Bedeutung der Energiewende zu ermessen, das heißt, der zügigen Umstellung der Stromversorgung auf erneuerbare Energieträger. Sie stellt zwar keine vollständige Lösung des Klimaproblems dar, leistet aber einen wesentlichen Beitrag dazu.

Langfristig müssen die Emissionen in allen Sektoren drastisch gesenkt werden. Werden jedem der im Jahre 2050 vermutlich neun Milliarden Erdenbürger gleiche Rechte zugebilligt, stünden Deutschland, bei etwas abnehmender Bevölkerung, dann noch rund 120 Millionen Tonnen jährlich statt der derzeitigen 960 zu.

(wop)

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