Aus: Ausgabe vom 23.12.2011, Seite 1 / Ausland
Eiszeit zwischen Ankara und Paris
Ankara. Die türkische Regierung hat am Donnerstag ihren Botschafter aus Frankreich zurückgerufen. Das berichtete der Fernsehsender TRT. Die französische Nationalversammlung hatte zuvor einem Gesetzentwurf zugestimmt, der die Leugnung des türkischen Völkermords 1915 an den Armeniern unter Strafe stellt. Damals waren Hunderttausende Menschen von Truppen des damaligen Osmanischen Reichs massakriert worden. Das Votum des Senats zu dem Gesetzentwurf steht noch aus.
Der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu hatte bereits vor der Abstimmung erklärt, eine Verabschiedung würde »ernsthafte Auswirkungen« auf die beiderseitigen Beziehungen haben. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan erinnerte zudem an Frankreichs eigene koloniale Vergangenheit und an das von französischen Truppen 1945 im algerischen Sétif angerichtete Massaker. (dapd/jW)
Der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu hatte bereits vor der Abstimmung erklärt, eine Verabschiedung würde »ernsthafte Auswirkungen« auf die beiderseitigen Beziehungen haben. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan erinnerte zudem an Frankreichs eigene koloniale Vergangenheit und an das von französischen Truppen 1945 im algerischen Sétif angerichtete Massaker. (dapd/jW)
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